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Gedicht der Woche: Fünf Finger

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Wort & Buch

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Das Vorwort
 
Kamen ist eine Stadt der Literatur, gleich mehrere, auch überregionale Schriftsteller wohnen hier. KamenWeb.de möchte darauf durch die Reihe "Gedicht der Woche" hinweisen.
 

Fünf Finger

Ganz plötzlich standen sie
sich gegenüber, mitten im Feld
der eine mit Gewehr im Anschlag
der andere unbewaffnet, zwischen

den Fronten. Keine Gewehrschüsse
kein Kanonendonner in diesem
Augenblick, nur sie beide
und er überlegte, der mit

Gewehr. Ein Schuss nur
dachte er, ein Schuss
und dann… Da hob der
andere die Hände, spreizte

die Finger seiner rechten
Hand und zeigte fünf
ja fünf. Der eine verstand
sofort, ein Schuss nur und

fünf Kinder wären Waisen
und überlegte einen
Augenblick lang.Dann
zeigte er mit dem Gewehr

Hau ab , verschwinde
der andere ging, zögernd
rückwärts, den Blick fest
auf Gewehr gerichtet

für ein paar Schritte, dann
plötzlich drehte er sich um
und rannte, rannte
so schnell er konnte

Ein Moment des Friedens
mitten im Krieg, jedenfalls
ein kleines Stück davon
Für fünf Kinder ein ganzes

Heinrich Peuckmann

 

 

 

LWL präsentiert Wort des Monats: Schüllköppen - Kopfschütteln anschaulich formuliert

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Wort & Buch

wortKWWestfalen (lwl). Ist eine Person mit einer Sache gar nicht einverstanden, dann gibt es oft eine Reaktion: schüllköppen. Woher das Wort des Monats Mai kommt und was es bedeutet, wissen die Sprachwissenschaftler:innen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL).

"Beim plattdeutschen Tätigkeitswort schüllköppen scheint etwas durcheinander geraten zu sein: Es bedeutet 'mit dem Kopf schütteln', ist aber genau anders herum aufgebaut als das hochdeutsche 'Kopfschütteln'", sagt Markus Denkler, Geschäftsführer der Kommission für Mundart- und Namenforschung beim LWL. "Wörtlich übersetzt würde es 'schüttelköpfen' heißen."

Diese Bildungsweise sei im Plattdeutschen sowie im Niederländischen aber sehr verbreitet, wie zum Beispiel bei "knippögen" (blinzeln), "spitzmülen" (den Mund spitzen) oder pielhacken (unbeholfen gehen). "Bei allen drückt der erste Wortteil die eigentliche Tätigkeit aus, der zweite Bestandteil bezieht sich auf den Körperteil, der bewegt wird. Dieses Wortbildungsmuster punktet durch seine große Anschaulichkeit."

Gedicht der Woche: Reichtum

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Wort & Buch

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Das Vorwort
 
Kamen ist eine Stadt der Literatur, gleich mehrere, auch überregionale Schriftsteller wohnen hier. KamenWeb.de möchte darauf durch die Reihe "Gedicht der Woche" hinweisen.
 

Reichtum

Sie hatten nicht viel Geld
man nannten sie die Armen
waren sie aber nicht
denn sie hatten sich.

Die Eltern lebten den Kindern vor
das Neid und Missgunst das Leben erschweren
Toleranz das Leben schöner macht
versteh die Menschen, das macht dich reicher.

Alle verstanden sich,
waren für einander da.
Kannten den anderen
die Stärken des Einen,
machten die Schwächen des Anderen wett.

Als sie älter wurden
verlor man sich nicht aus den Augen.
Freute sich miteinander
und trauerte miteinander.

Traf man sich, so war es wie früher
Sie sahen den anderen als er Kind war
freute sich über den Erfolg des anderen.
Gönnte ihm was er erreicht hatte.

Als die Eltern sie brauchten
waren sie da.
Ließen sie nicht allein.
Jeder brachte seinen Teil bei.

Sie stellten fest wir waren nie arm.
Wir sind reich.

Bernhard Büscher

 

 

Gedicht der Woche: Lieber Gott!

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Wort & Buch

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Das Vorwort
 
Kamen ist eine Stadt der Literatur, gleich mehrere, auch überregionale Schriftsteller wohnen hier. KamenWeb.de möchte darauf durch die Reihe "Gedicht der Woche" hinweisen.
 
Lieber Gott! 

Ich bitte um Vergeltung!
Ganz leise
Ganz Heimlich
unter den Korinthern
Zwischen Glaube, Liebe und Hoffnung
Laben Sie sich 
An kleine zarte Hintern

Und vor jedem Gebet
Gilt es zu prüfen
Ob das zöllibatische Geschlecht
Ja, das heilige Gemächt
Auch aufrecht steht

Und sie fühlen sich, wie des Herrn Propheten
Unantastaber 
Und mit jedem Recht
Während sie die jungen Hoden kneten

Ihr Gewissen 
Ist rein
Sie drücken die gebrochenen Münder
Unserer Gottes Kinder
Zum Schweigen 
in gesalbte Kissen
Und in den jungen Herzen 
versagt das Schreien

Lieber Gott,
Ich falle vor die Auf Knie und flehe Dich an
Mit zitternder Stimme
Werfe den ersten Stein
(Und triff dabei die Richtigen)

Bilitis Naujoks

 

Gedicht der Woche: Das Herz der Felsen

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Wort & Buch

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Das Vorwort
 
Kamen ist eine Stadt der Literatur, gleich mehrere, auch überregionale Schriftsteller wohnen hier. KamenWeb.de möchte darauf durch die Reihe "Gedicht der Woche" hinweisen.
 

Vera Botterbusch

Das Herz der Felsen

In den schwarzen Höhlen, die kein Lichtstrahl
durchdringt pocht das Herz der Felsen. Unmerklich,
und fast nicht zu hören, pulsiert es unter dem Gluckern
des Wassers, das sich an den Steinhaufen abarbeitet,
die sich seit Jahrtausenden Schicht für Schicht über-
einanderlegen, und hinter der scharfkantigen, wehrhaft schroffen Fassade ein friedliches Auskommen haben.

Verborgen vor den Blicken der vorwitzigen Wellen,
die ohne Unterlass neugierig an die Pforte schlagen,
wohnt das Herz der Felsen in einem Gemach aus
tönenden Steinen, voller Mythen und Sagen, die sich bedeutsam unter ihren pulsierenden Atem mischen.

Manchmal, des nachts, wenn eine Sternschnuppe im
Meer versinkt, bleibt das Herz der Felsen für einen
Moment stehen und lauscht auf dem Atem der Zeit.
(Ewigkeit)

abwehrend

 

SommerLeseClub mit dem „Ickabog“: Vorlesenachmittag in der Stadtbücherei

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Wort & Buch

stadtbuecherei19 2KW

Kamen. Der SommerLeseClub der Stadtbücherei läuft auf vollen Touren: Mehr als 100 Kinder sind aktuell als Clubmitglieder registriert – hierbei sind auch wieder Teams unterwegs, die gemeinsam ein Leselogbuch füllen. Am Mittwoch steht ein Vorlesenachmittag an.

Wie in den vergangenen Jahren gibt es auch in diesem Sommer für die Teilnehmer wieder etwas Neues auszuprobieren. Erstmals kann man sich einen Stempel für die Teilnahme an einem Vorlesenachmittag in der Bücherei abholen. Kinder, Jugendliche und auch ganze Familien sind herzlich eingeladen zu einer kostenlosen Lesung aus J.K. Rowlings Buch ‚Der Ickabog‘ mit Hedda Döring am Mittwoch, 27.Juli, um 16.00 Uhr in der Stadtbücherei.

Das Märchen um ein sagenumwobenes Ungeheuer, ein Königreich in großer Aufregung und zwei Kinder, die außergewöhnlichen Mut beweisen müssen, fasziniert Leser jeden Alters. In der ganz besonderen Geschichte geht es um den Sieg von Hoffnung und Freundschaft gegen alle Widrigkeiten. Teilnehmer erhalten selbstverständlich einen Stempel in ihr Leselogbuch.

Eine Anmeldung zum SommerLeseClub, an dem  man auch in diesem Jahr wieder online teilnehmen. kann, ist weiterhin möglich. Kontaktdaten und Infos befinden sich auf der Homepage der Stadt Kamen unter www.stadt-kamen.de/leben-und-mehr/bildung/stadtbuecherei