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LWL präsentiert Wort des Monats: Kumpelment - Grüße aus Westfalen

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Wort & Buch

91540lwl222Ein "Kumpelment" aus der Ferne: Postkarten aus dem Urlaub, wie diese, die die LWL-Kommission Alltagskulturforschung in ihrem Blog vorgestellt hat, sind immer ein schöner Gruß an die Familie und Freunde zu Hause. Foto: LWL/Cantauw

Westfalen-Lippe (lwl). "Hunt, Steiger, Püngel oder Kumpel" - Im Ruhrgebiet sind bis heute einige Wörter aus dem Bergbau in der Alltagssprache zu finden. Doch obwohl es naheliegend erscheint, hat das "Kumpelment" keine Verbindung zum Bergbau. Was es mit dem Wort des Monats Februar tatsächlich auf sich hat, wissen die Sprachwissenschaftler:innen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL).

"Ebenso wie das hochdeutsche Wort Kompliment geht Kumpelment auf das französische Wort compliment zurück", erklärt Markus Denkler, Geschäftsführer der Kommission für Mundart- und Namenforschung beim LWL. "Doch meint es nur ganz selten ein Lob oder eine schmeichelhafte Äußerung." Meistens habe das Wort die Bedeutung "Gruß", wie in diesem Beispiel aus Rheda-Wiedenbrück (Kreis Gütersloh): "Ick sall jou'n Kumpelment seggen" (Ich soll euch einen Gruß bestellen).

Das "Kumpelment" wird in dieser Bedeutung im wiedenbrückischen und münsterländischen Platt noch sehr häufig gebraucht. Auch das hochdeutsche Wort "Kompliment" konnte in diesem Sinn verwendet werden, doch ist diese Bedeutung heutzutage fast verschwunden.

Gedicht der Woche: Das Meer noch immer im Kopf

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Wort & Buch

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Das Vorwort
 
Kamen ist eine Stadt der Literatur, gleich mehrere, auch überregional bekannte Schriftsteller wohnen hier. KamenWeb.de möchte darauf durch die Reihe "Gedicht der Woche" hinweisen.
 
Das Meer noch immer im Kopf

Der Abend,
in dem Ort,
den ich nie sah,
der Abend,
der vor Fenster und Türen getreten war
– was war mit ihm,
unverzerrt zogen die Bilder ohne Wiederkehr …
Das Weiß erstarrte,
ein Schuss zerriss die Stille.
Das Echo wurde geschluckt
– von den Felsen.
Der Schrei verlief sich
- mit den Wellen.
Der Regen soll die Spuren verwischt haben;
ein Schaf soll einen umherstreunenden Hund gerissen haben …
Grau fiel auch heute der Tag durchs Fenster.
Ich erwachte.
Diesmal jedoch nicht von dem hässlichen Gesang
des frechen Vogels,
der sich schon seit Tagen wohlfühlt
in deiner grünen Brust.
Der mir
in aller Herrgottsfrühe
meine Träume stiehlt.
Ich kann einfach diesen Dieb nicht finden.
Du machst es mir auch nicht leicht.
Noch im Morgengrauen greifen deine Äste zu den Sternen.
Mit jedem erlebten Morgenrot wächst du mehr in den Himmel.
Ich kann einfach diesen Dieb nicht finden.
Vielleicht demnächst,
wenn du dich freimachst
zwischen den Backsteinwänden …
Ich starrte aus dem Fenster,
und lief hinter veralteten Gedanken her
– bis sich einige Wolken in meinen Augen wiederfanden.

Levent Aktoprak

Auszug aus dem Poem: „Das Meer noch immer im Kopf“, Dagyeli Verlag Berlin, Juni 2021

 

Gedicht der Woche: reisonett

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Wort & Buch

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Das Vorwort
 
Kamen ist eine Stadt der Literatur, gleich mehrere, auch überregional bekannte Schriftsteller wohnen hier. KamenWeb.de möchte darauf durch die Reihe "Gedicht der Woche" hinweisen.
 

reisonett

den brief geschrieben, dem der abgereist.

ich wünsch‘ ihm eine gute reise.

die wohnung liegt nun wie vereist,

und in ihr sitz ich stumm als waise.

komm wieder sprech‘ ich laut.

die lust, sie sehnt sich lüstern

es sehnt sich haut nach haut,

die phantasie sehnt sich nach flüstern.

auch deine wird sich lüstern sehnen.

Such dir ein substitut für mich.

Ich werde mich an and‘re menschen lehnen

und doch: du weißt ich misse dich.

wir reisen beide fort zu neuen unbekannten lieben,

weil wir uns ja von unseren vertrieben

Leander Sukov

Gedicht der Woche: Wärst du nur ein bißchen mehr Sehnsucht

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Das Vorwort
 
Kamen ist eine Stadt der Literatur, gleich mehrere, auch überregional bekannte Schriftsteller wohnen hier. KamenWeb.de möchte darauf durch die Reihe "Gedicht der Woche" hinweisen.
 

Wärst du nur ein bißchen mehr Sehnsucht

Du bist meine Liebe

mein Leben

meine Ergänzung

ach, wärst du nur ein bißchen mehr Sehnsucht

Du bist die beruhigende Nähe

mein Morgen

und meine schönste Erinnerung

ach, wärst du nur ein bißchen mehr Sehnsucht

Du bist der Mensch

der mir meine Seele gibt

der, der mich durch meine Träume liebt

ach, wärst du nur ein bißchen mehr Sehnsucht

Du bist meine Stärke

meine Wahrheit, meine ganze Welt

Du bist der, der mein  Herz sanft und fest in seinen Händen hält

Doch, ach, wärst du nur ein bißchen mehr Sehnsucht

Bilitis Naujoks

Gedicht der Woche: Wintertag

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Das Vorwort
 
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Wintertag

Tiefer Himmel, feuchte Erde
spiegelt sich das Licht
im Wasser

biegt der Wind die Zweige
schüttelt drohend der Baum
und Sträucher, weht dir

Regen ins Gesicht. Treibt dich
schnell zurück ins Haus. Endlich
Zeit, dich auszuruhen, stehst

du doch nur rum am Fenster
schaust nach draußen, hast
vergessen wie das geht

Tiefer Himmel, feuchte Erde
spiegelt sich das Licht
im Wasser

Heinrich Peuckmann

Gedicht der Woche: Es waren die Beiden

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Das Vorwort
 
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Es waren die Beiden

Es waren die Beiden
der große starke Mann
und das Kind
das mit der kleinen Hand
den großen Finger des Mannes umfasste

es sah zu ihm hinauf
sah ihn an
es wusste es nicht
aber es war die Geborgenheit
die es glücklich sein ließ

Bernhard Büscher