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Outdoorlesungen und Leseabend zum Vorlesetag der Stiftung Lesen

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Wort & Buch

buchWK1121Kamen. Am Freitag, 19.11.2021 findet der bundesweite Vorlesetag der Stiftung Lesen statt.

Auch im AWO Familienzentrumsverbund sind hierzu einige Aktionen geplant:

Im FZ Gänseblümchen, Heimstr. 28, Kamen- Methler wird es nachmittags um 14.00 und 14.40 Uhr Outdoorlesungen zum Thema Freundschaft und Zusammenhalt für Eltern und Kinder geben.

Im FZ Brausepulver, Wasserkurler Str. 37, Kamen- Methler wird ab 18.00 Uhr Daniel Heidler (SPD- Ratsmitglied) einen Leseabend gestalten und aus dem Buch „Unterm Rad“ von Hermann Hesse vorlesen.
Es wird um vorherige Anmeldung unter 02307-39610 oder 02307-37644 gebeten. Es gelten die dann gültigen Corona-Regeln.

Gedicht der Woche: Sie wollen nur leben

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Wort & Buch

gedicht der woche20KW fiedels adstock 96941854Enthält Datei #96941854 | © Fiedels | Adobe Stock
 
Das Vorwort
 
Kamen ist eine Stadt der Literatur, gleich mehrere, auch überregional bekannte Schriftsteller wohnen hier. KamenWeb.de möchte darauf durch die Reihe "Gedicht der Woche" hinweisen.
 

Sie wollen nur leben

Sie hatten nichts
Das Wellblech war das Dach
Die Angst war ihr Begleiter
Der Hunger ihr täglich Brot

Es war die Angst um die Kinder
sie sollten Leben
Lachen können
spielen nicht nur
zwischen Bomben und Granaten

Sie hörten von dem Land
Dort gab es kein Krieg
Sie sahen Bilder
auf denen Kinder lachten
wo sie lernten

wo sie Kinder sein durften
wo sie satt wurden
sie nicht kämpfen mussten
wo sie erwachsen werden konnten

Sie machten sich auf den Weg
sie wurden übermenschlich
wollten die Möglichkeit
Leben zu können
ohne die Angst

Sie überwanden Zäune ,
Berge und Meere
sahen das Land ihrer Hoffnung
aber als sie da waren
hatten sie noch nicht einmal ein Wellblech

Bernhard Büscher

 

 

 

"Momente, die zählen" - Neuer Lyrik Band von Gerd Puls

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Wort & Buch

titelNurDieserMomentGP1121Kamen. „Diesmal sollten es wieder Gedichte sein,“ erläutert Gerd Puls. „Obwohl ich seit über 50 Jahren Lyrik veröffentliche, waren meine letzten Bücher meist Erzählungsbände oder eine Mischung aus beidem.“

Die vielschichtigen und abwechslungsreichen lyrischen Aufzeichnungen und Gedankensplitter in Puls' neuesten Buch liefern sowohl Kommentare zum Zeitgeschehen als auch persönliche Beobachtungen und Notizen. Es sind einzelne Momente und Augenblicke, die zählen und ihm wichtig sind, wie Gerd Puls betont. Die 50 Texte des neuen Bandes Nur dieser Moment zeigen dabei eine breitgefächerte Auswahl von großer Eindringlichkeit und Vielfalt.

Den Umschlag ziert, wie schon bei früheren Büchern, wieder eine eigene Zeichnung des ehemaligen Kamener Schulleiters. Im Klappentext betont der Dortmunder Literaturwissenschaftler Arnold Maxwill, der auch das Nachwort zum westfälischen Gerd Puls Lesebuch schrieb, dass die erzählerischen Fragmente bei Puls „durch ihre ruhige Bedachtsamkeit eine spezifische Dichte gewinnen. Changierend zwischen nüchterner Betrachtung und Nachempfindung, doch dabei kaum  auf eine schnelle Pointe, kurze Anekdote bedacht, (…) ist er, trotz vieler versöhnlicher Töne, als Autor kein harmonischer Kolorist.

Puls' Texte sind nicht Trauerarbeit“, vermerkt Maxwill. „Sie konstatieren vielmehr, was tagtäglich passiert und immer noch als völlige Normalität erscheint. Seine lyrischen Bilder (…) dienen aber nicht ausschließlich einer individuellen Vergewisserung, sondern wollen ein Erinnern (…) ermöglichen, das sich nicht mit amüsanten Szenerien begnügt, sondern in der Darstellung der gesellschaftlichen Bedingtheit und Begrenztheiten mitdenkt, zumindest indirekt sichtbar macht.“

„Wir haben ganz bewusst sogar einige Gedichte aufgenommen, die bereits vor genau 50 Jahren in der überregionalen Literaturzeitschrift Die Horen und auch im Literaturteil des Westfalenspiegel Münster veröffentlicht wurden“, ergänzt der langjährige ehemalige Kamener Lehrer und Schulleiter.

Nun wurden sie den neuen und aktuellen Texten vorangestellt und erscheinen erstmals in Buchform. Gedichte zur Zeit lautet denn auch der Untertitel des neuen Buches. Die darin exakt beschriebenen und minutiös und präzise festgehaltenen Situationen, Begebenheiten und Erscheinungen beziehen sich auf viele Alltagssituationen und Lebenserfahrungen. Doch nicht nur tagesaktuelles und allgemeingültiges verarbeitet Puls in seinen Gedichten, auch individuelle und persönlich geprägte Momente spielen eine Rolle. Neben der Behandlung zeitkritischer Themen schlägt der zweiundsiebzigjährige auch versöhnliche warmherzige Töne an und beweist so seine Vielfalt, zugleich aber auch, dass Literatur nachhaltig und beständig ist.

Gerd Puls, Nur dieser Moment, Gedichte zur Zeit

erschienen September 2021, 90 Seiten, Verlag Dortmunder Buch

Autorenlesung in der Familienbande Kamen e.V.

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Wort & Buch

Manchmal möchte ich mich totlachen von Nina Stahl

familienbande hausKWKamen. Nils ist 16 Jahre alt, als er von Dr. Boll die Worte: „Du wirst sterben“ hört. Damit beginnt für ihn eine Achterbahn aus Gefühlen. Wut und Sorgen breiten sich aus. Er trifft aber auch auf Menschen, die ihm in dieser Zeit helfen. Da ist Schwester Ulla, die den Klinikaufenthalt zu einem Abenteuer macht, Helene, mit ihrem knallbunten Kopftuch, zu der er sich so hingezogen fühlt und die anderen Kinder der Station.

Nina Stahl ist Diplom-Pädagogin und Koordinationsfachkraft des Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienstes Kreis Unna vom Deutschen Kinderhospizverein e.V. Gemeinsam mit der Autorin Birgit Schlieper hat sie dieses Buch verfasst, aus dem sie vorlesen und von ihren Erfahrungen in ihrem Berufsfeld berichten wird.

Die Lesung findet am Donnerstag, den 25.11.2021 im Café der Familienbande statt. Das Angebot startet um 18:30 Uhr und geht bis 20:00 Uhr. Die Teilnahme an der Lesung ist kostenfrei, eine Anmeldung ist jedoch notwendig. Die Kursnummer lautet: 21-001-05 Informationen und Anmeldung unter: 02307 28505-10 oder
kurse@fa>milienbande-kamen.de Bei dieser Veranstaltung gilt die 3-G Regelung.

Gedicht der Woche: Dorffriedhof

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Wort & Buch

gedicht der woche20KW fiedels adstock 96941854Enthält Datei #96941854 | © Fiedels | Adobe Stock
 
Das Vorwort
 
Kamen ist eine Stadt der Literatur, gleich mehrere, auch überregional bekannte Schriftsteller wohnen hier. KamenWeb.de möchte darauf durch die Reihe "Gedicht der Woche" hinweisen.
 

Dorffriedhof

Was für ein Friedhofskonzept
Mögen die hier wohl haben, fragt
Sich die junge Frau, legt frische
Blumen auf das Grab ihres Mannes

Fragt im nächsten Augenblick
Den Gärtner, der Rindenmulch
Streut auf die Grabstelle nebenan
Was für ein Friedhofskonzept

Mögen sie hier wohl haben
Von fünf Gräbern machen vier
Einen verwahrlosten Eindruck
Aufgegeben, trostlos, Grabsteine

Rausgerissen, wild auf den Haufen
Gekippt, Schottersteine, Lehmhaufen
Unkraut nur als Hinterlassenschaft
Vier von fünf Gräbern sehen einfach

Fürchterlich aus, was für ein Konzept
Das wüsste der Gärtner auch zu gern
Der Pastor, sagt er, und holt etwas aus
Wollte den Friedhof bis vor kurzem

Sogar noch erweitern, der Streifen
Land auf der anderen Straßenseite
Gestorben wird immer, war seine
Devise, ist doch mit unser Hauptgeschäft

Unser Kerngeschäft, das mit dem Sterben
Hat er gemeint, das Leben ist endlich
In Ewigkeit, Amen. Hat der Gute nicht
Wahrhaben wollen, dass wir den Platz

Einfach nicht brauchen, nur noch
Platzsparende Urnen, und all die
Gruften, die aufgegeben werden
Weil keiner sie mehr will, geschweige

Denn pflegen. Inzwischen haben sich
Paar Bäume und Sträucher angesiedelt
Dort auf der Kippe, der Friedhofsdeponie
Das Leben ist endlich, da hat er wohl recht

Doch sterben will keiner, hundert werden
Wenn 's eben geht. Inzwischen nur noch
Alte im Dorf, erst mal ins schöne neue
Altenheim, bis es irgendwann soweit ist

Und wie Kraut und Rüben der Friedhof
Die Hälfte nur Brache, sauberhalten
Können die Alten die Gräber einfach
Nicht mehr und da kommen sie her

Und fragen nach einem Konzept
Die liebe Natur holt sich das alles doch
Zurück irgendwie, bisschen helfen dabei
Haben sie Recht, könnte man schon

Gerd Puls

 

 

Gedicht der Woche: Herbstgarten

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Wort & Buch

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Das Vorwort
 
Kamen ist eine Stadt der Literatur, gleich mehrere, auch überregional bekannte Schriftsteller wohnen hier. KamenWeb.de möchte darauf durch die Reihe "Gedicht der Woche" hinweisen.
 

Herbstgarten

Perlen am Geländer des Balkons

silbern im Dämmerlicht. Der Garten

unter dir im monotonen Klopfen

des Regens, der den Sommer über

fehlte und den der Durstige

begierig trinkt. Stiller

Schattengarten. Eine letzte Mücke

nicht aus dem Regen, aus einer

Mauerritze, die du vertreibst.

Komm, geh in den Dachsbau

es ist Zeit. Wer war‘s noch mal

der das gesagt

Heinrich Peuckmann