VfL Kamen: Saisonabschluss bei den Turnerinnen

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vflGauklasse618Auf dem Foto die vierte Mannschaft des VfL Kamen (von links nach rechts): Sonja Graner, Eva Schweizer, Malin Schulze-Borgmühl, Eva Ludwiczak

Kamen. Bei den Turnerinnen des VfL Kamen neigt sich die diesjährige Saison dem Ende zu. Die erste Mannschaft hat schon, leider verletzungsgeschwächt, ihren letzten Saisonwettkampf absolviert. Aufgrund einer Läsion der Schulter konnte Annika Hunger gar nicht an den Start gehen und Mareike Fleischer, die an einer Entzündung der Achillessehne leidet, stand nur für den Stufenbarren zur Verfügung. Trotzdem absolvierten Sonja Steinhoff, Solvei von Voss, Monia Beckmann und Ann-Kathrin Ritzler einen guten Wettkampf, der als Tagesergebnis einen erfreulichen sechsten Platz einbrachte. In der Endabrechnung landet die Mannschaft damit auf dem siebten Platz, was bedeutet, dass sie im Dezember in der Relegation um den Klassenerhalt in der Verbandsliga kämpfen muss. In der Hoffnung, dass bis dahin alle Verletzungen ausgestanden sind, blickt man der Relegation aber positiv entgegen.

Die zweite, dritte und vierte Mannschaft des VfL absolvierten jeweils ihren vorletzten Saisonwettkampf. Die vierte Mannschaft erreichte dabei in der Gauklasse 2 den elften Rang und steht nun insgesamt auf Rang 9. Ziel ist es auf jeden Fall, diesen Platz zu halten um sich damit den Verbleib in der Gauklasse zu sichern. Für den VfL starteten Eva Schweizer, Malin Schulze-Borgmühl, Sonja Graner und Eva Ludwiczak, die spontan zur Unterstützung der Mannschaft einsprang, da auch hier Ausfälle zu beklagen waren.

Die dritte Mannschaft kämpft indes um den Klassenerhalt in der Gauliga 2. Johanna Hoffmann, Lena Nielinger, Frederike Wirth, Pauline Albon, Sophie von Voss und Franziska Wilke belegten in einem hart umkämpften Wettkampf mit sehr knappen Ergebnissen den siebten Rang, den die Mannschaft damit auch im Gesamtergebnis belegt. Auf dem letzten Wettkampf muss es nun noch einmal darum gehen, diese Platzierung zu verbessern.

Die zweite Mannschaft hat von allen Mannschaften den besten Wettkampftag erwischt. Giulia Ritter, Mareike Rumpf, Hannah Steinhoff, Kim Schwarz, Isabelle Petit und Tabea Steier erreichten den dritten Platz und schoben sich damit insgesamt auf den sechsten Tabellenrang vor. Auch hier gilt es auf dem letzten Durchgang, diesen Platz zu verteidigen um in der Gauliga 1 zu verbleiben.

Für das abschließende Wettkampfwochenende dieser Saison haben die drei Kamener Mannschaften den Heimvorteil auf ihrer Seite, die Wettkämpfe finden in der Sporthalle der Friedrich-Ebert-Schule statt. Den Start macht dabei die Gauklase 2 am Samstag, den 7.7.18, um 14.30 Uhr. Am Sonntag (8.7.18) startet dann zunächst die zweite Mannschaft in der Gauliga 1 um 10:00, die Gauliga 2 folgt dann um 14:00 Uhr. Alle Mannschaften freuen sich natürlich über Unterstützung und Anfeuerung.

3. Kamen Open: Dimitar Kuzmanov Nordrhein-Westfälischer Tennismeister 2018

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Siegerehrung Einzel Christoph Volkmer

Siegerehrung nach dem Einzelfinale bei den Internationalen Tennismeisterschaften von Nordrhein-Westfalen in Kamen (von links): Robert Hampe (Präsident Westfälischer Tennis-Verband), Sieger Dimitar Kuzmanov, Dr. Manfred Weber (Präsident Tennisverband Mittelrhein), Kamens Bürgermeister Herman Hupe, Finalist Sekou Bangoura und Dr. Peter Puth (1. Vorsitzender VfL Tnenis Kamen). © Christoph Volkmer

Zweiter Titel des Bulgaren innerhalb einer Woche • US-Amerikaner Sekou Bangoura ohne Siegchance

Kamen. Der 24-jährige Dimitar Kuzmanov (ATP 329/TC Luitpoldpark München) ist Internationaler Tennismeister der Herren von Nordrhein-Westfalen. Dieser NRW-Titel wurde erstmals bei diesen 3. Kamen Open vergeben und damit wurde das mit 15.000 US-Dollar Preisgeld dotierte ITF-Turnier im Rahmend er GERMAN MASTERS SERIES powered by Wilson im Vergleich zum Vorjahr noch einmal aufgewertet. Der an zwei gesetzte Bulgare setzte sich mit 6:1, 7:5 gegen den an fünf gesetzten 26-jährigen US-Amerikaner Sekou Bangoura (ATP 405) durch. Der letzte Bulgare, der dieses Turnier - damals noch die Internationalen Westfälischen Meisterschaften auf der Anlage des Dortmunder TK Rot-Weiss 98 - gewinnen konnte, war übrigens kein Geringerer als der Weltklassespieler Grigor Dimitrov (ATP 6) im Jahr 2010.

Nach dem Sieg von Kuzmanov am vergangenen Sonntag beim ITF-Turnier im schleswig-holsteinischen Kaltenkirchen konnte der Tennisprofi nun einen weiteren Titelgewinn verzeichnen. Der aus Plovdiv stammende Sieger ist nunmehr seit zehn Spielen ungeschlagen und hat weder in Kaltenkirchen noch in Kamen einen Satz abgegeben. Sekou Bangoura kam einem Satzgewinn von all seinen zehn Gegnern zumindest am nächsten, auch wenn es anfänglich ganz und gar nicht danach ausgesehen hatte. Denn zu Beginn der Partie spielte nur Kuzmanov und brachte sein Gegenüber mit der Länge seiner Schläge zur Verzweiflung. Er zwang ihn Folge dessen vor allem im ersten Satz zu Fehlern und zu einem riskanten Spiel. Bis zum 5:0 nach gerade einmal 21 Minuten Spielzeit gestattete Kuzmanov seinem Gegenüber Bangoura gerade einmal zwei Punktgewinne und nahm ihm zwei Mal den Aufschlag ab. Der US-Amerikaner zuckte wiederum nur mit den Schultern und war weiter auf der Suche nach seinem Spiel. Doch urplötzlich schien er es gefunden zu haben. Die anfängliche Nervösität war wie weggeblasen, die Fehlerquote wurde niedriger und der Lohn war der erste Spielgewinn überhaupt. Aus einer einseitigen Partie entwickelte sich zur Freude der rund 300 Zuschauer ein ansehnliches Match.

Der zweite Satz war dann auch ein völlig anderer als der erste Durchgang. Gleich das erste Spiel war heiß umkämpft, trotzdem schaffte es der Bulgare, dem US-Amerikaner erneut den Aufschlag abzunehmen. Beim Stand von 2:1 und 0:40 holte sich der US-Amerikaner seine ersten drei Breakbälle überhaupt, doch der Bulgare konnte alle abwehren.

Fortan gewann Bangoura seine Aufschlagspiele souverän, während Kuzmanov zu wackeln begann. Auch im achten Spiel hatte der US-Amerikaner wieder Breakchancen, Kuzmanov überließ ihm sein Aufschlagspiel mit einem Doppelfehler zum 4:4. So energisch der Bulgare begonnen hatte, so müde wirkte er zu diesem Zeitpunkt, auch bei der Länge seiner Schläge ließ er deutlich nach. Der US-Amerikaner nutzte dies aus, machte nun selbst unglaublich Druck und ging kurze Zeit später - das erste Mal überhaupt in dieser Partie - in Führung. Das Momentum sprach zu diesem Zeitpunkt eindeutig für den US-Amerikaner, auch wenn Kuzmanov kurze Zeit später zum 5:5 ausgleichen konnte: „Bravo Mita“, hallte es aus dem Grund. An der Seitenlinie jubelte eine kleine Gruppe von mitgereisten Bulgaren, Freunde von Kuzmanov aus seiner Heimatstadt Plovdiv. Dies schien den 24-Jährigen zu beflügeln und seine Müdigkeit vergessen zu lassen.

Plötzlich spielte er wieder deutlich energischer und energiegeladener, hatte kurze Zeit später selbst zwei Breakbälle und konnte den zweiten nutzen. Somit schlug der Bulgare beim Stand von 6:5 zum Match auf und holte sich wenig später seinen ersten Matchball, den der US-Amerikaner mit einem Rückhand-Return-Winner abwehren konnte. Doch bei den nächsten beiden Aufschlägen war Bangoura chancenlos. Um 13.55 Uhr hatte es Dimitar Kuzmanov geschafft, er hatte sich den Satz mit 7:5 und damit auch das Match sowie den Turniersieg geholt. Er reckte seine beiden Arme in die Luft und lief zu seinem kleinen, aber feinen Fanclub herüber, um sich dort die bulgarische Flagge abzuholen. Einen Moment später verbeugte er sich, die Flagge immer noch in den Händen, fast andächtig, in sich ruhend, in Richtung Publikum.

Sieger Kuzmanov ist kein Mann der großen Emotionen, wie er selbst sagt: „Ich habe viel daran gearbeitet, vor einiger Zeit war ich noch sehr ungestüm auf dem Platz.“ Eine Aussage, die man kaum glauben kann, wenn man den Mann aus Plovdiv die Turnierwoche über verfolgt hat. Seine neue innere Ruhe hat ihm in diesem Jahr auf jeden Fall bereits ITF-Titel Nummer vier beschert. Nach der Woche in Kamen geht es für ihn erst einmal nach Hause, um dort weiter an seinem Spiel zu arbeiten - begleiten werden ihn seine bulgarischen Freunde, die ihn auf dem kleinen Centre Court des VfL Tennis Kamen zum Sieg getragen haben. Danach wird der Bulgare in den kommenden Wochen sein Glück ausschließlich bei Challengerturnieren versuchen.

Der unterlegene Sekou Bangoura beglückwünschte bei der anschließenden Siegerehrung noch einmal seinem Gegner zu einem tollen Turnier und bedankte sich vor allem bei den Platzpflegern und der Gastronomie für die geleistete Arbeit während der Turnierwoche: „Ich habe mich hier sehr wohl gefühlt und hoffe, im nächsten Jahr wieder dabei sein zu können.“ In der Tat hatten die Platzpfleger während der Kamen Open besonders viel zu tun. Anfänglich hatte sie mit einem nächtlichen Wasserrohrbruch und dessen Folgen auf dem Center Court zu kämpfen, gegen Ende der Turnierwoche mit den durch die Hitzewelle sehr trockenen und staubigen Plätzen. Auch Verbandspräsident Präsident Robert Hampe sprach, auch im Namen seines Mittelrhein-Verbandskollegen Dr. Manfred Weber, noch einmal den rund 20 freiwilligen Helfern seinen Dank aus und schenkte Ihnen dabei Blumen, Flaschen Sekt und Gutscheine des Variete-Theaters GOP mit den Worten: „Ohne sie wäre so ein Turnier nicht möglich.“

Hupe HermannHampe Robert BM VerabschiedungWestfalens-Tennispräsident Robert Hampe (rechts) bedankte sich am Finaltag der 3. Kamen Open beim scheidenden Bürgermeister Hermann Hupe mit einer vom renommierten Bildhauer Alfred Gockel geschaffene Tennisspieler-Skulptur. © hofmedia

Kamens Bürgermeister Hermann Hupe verabschiedet

"Robert Hampe: Die Kamen Open wären ohne dich nicht möglich gewesen"

In der Stadt Kamen geht eine politische Ära zu Ende, denn Bürgermeister Hermann Hupe steht für eine weitere Amtszeit aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr zur Verfügung. Seit 2003 war der heute 68-Jährige erster Bürger seiner Stadt und so waren die 3. Kamen Open als Internationale Tennis-Meisterschaften der Herren von Nordrhein-Westfalen auch zugleich sein letztes Turnier in seiner Funktion als Bürgermeister. Da ohne Hermann Hupe dieses internationale ITF-Turnier wahrscheinlich nie zustande gekommen wäre, hat der Westfälische Tennis-Verband (WTV) in Partnerschaft mit dem Sportverband Kamen am sonntäglichen Finaltag zu einem Empfang eingeladen. Dieser diente zugleich auch um Danke zu sagen und den scheidenden Bürgermeister in den Unruhestand zu entlassen. Rund 50 geladene Gäste, darunter einige Kamener Sportvereine, WTV-Präsidiumsmitglieder und Turniersponsoren, waren erschienen und Verbandspräsident Robert Hampe bedankte sich mit Persönlichen Worten bei seinem Freund Hupe: „Lieber Hermann, wir sind hier um dir die Referenz zu erweisen. Seit deinem Amtsantritt kennen wir uns und ich kann nur sagen, du bist ein toller Bürgermeister. Du hast für uns als Tennisverband immer ein offenes Ohr gehabt und uns maßgeblich unterstützt. Als wir mit der Idee zu dir gekommen sind, hier ein internationales Turnier zu veranstalten, warst du Feuer und Flamme. Und maßgeblich dafür verantwortlich, dass wir es heute bereits zum dritten Mal veranstalten können. Dafür darf ich mich im Namen des westfälischen Tennissports bei dir ganz herzlich bedanken.“

Die öffentliche Würdigung von Hermann Hupe durch den westfälischen Verbandspräsidenten Hampe war das eine, dass andere war ein passendes Geschenk von Seiten des Westfälischen Tennis-Verbandes. Der renommierte Maler und Bildhauer Alfred Gockel, der sich durch Kunst im öffentlichen Raum wie zum Beispiel durch die >Gelbe Engel-Skulptur< am Kamer Kreuz - zwischen den Autobahnen A1 und A2 - einen Namen geschaffen hat, hat einen knapp 80 Zentimeter großen Tennisspieler auf Stahl angefertigt. Als Zeichen des Dankes überreichte Robert Hampe Herman Hupe diese attraktive Skulptur. Auch Martin Kusber (Vorsitzender Sportverband Kamen) sagte Danke und bezeichnete Hupe als einen Bürgermeister mit viel Sachverstand. „Durch dich ist Kamen zur Sportstadt geworden und die Entwicklung ist als positiv zu bezeichnen. Wie man an der Entwicklung des Tennisturniers sehen kann und ich hoffe, dass Spieler aus Kamen auch einmal in Wimbledon für Furore sorgen können.“

Angesichts der Ansprachen und des Lobes zeigte sich Hermann Hupe sehr gerührt und gab dies auch >das bin ich nicht oft< öffentlich zu. In seinen Worten wies er zum einen daraufhin, dass sich in Kamen der Leistungs- und Breitensport bestens ergänzen: „Das sind zwei Seiten einer Medaille und die motivieren sich gegenseitig.“ Das Kamen in der Sportwelt einen Namen hat, verdankt die Stadt der Tatsache, dass zwei große überregionale Verbände ihren Standort hier haben: „Dafür stehen das Tennisleistungszentrum und der Fußball- und Leichtathletikverband in Kaiserau. Das alles basiert sehr hohem Niveau, was uns dann letztlich auch hervorhebt. Alles zusammen, mit den zwei Verbänden und mit unseren heimischen Sportvereinen, haben wir in unserer sehenswerten und attraktiven Spitzensport.“

3. Kamen Open: Marco Neubau/Robert Strombach gewinnen Doppeltitel; Sekou Bangoura und Dimitar Kuzmanov erreichen Finale

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Siegerehrung im Doppel bei den 3. Kamen Open, den Internationalen NRW-Meisterschaften der Herren (v.l.) Desireé Leupold (Player`s Desk), die Sieger Marco Neubau und Robert Strombach, WTV-Präsident Robert Hampe sowie die Finalisten David Skoch und Petr Nouza Bild: Christoph Volkmer

Kamen. Am Samstag wurde bei den 3. Kamen Open, den Internationalen NRW-Meistersschaften, bereits der erste Titel vergeben, und zwar im Doppel. Marco Neubau (TSC Hansa Dortmund/Spanien) und Robert Strombach (LTTC Rot-Weiß Berlin/Deutschland) haben ihre Wild Card bestmöglich genutzt und sich den Turniersieg gesichert. Der 23-jährige Deutsch-Spanier Neubau und der erst 18-jährige Strombach setzten sich am Samstagnachmittag im Doppel-Endspiel des mit 15.000 US-Dollar dotierten ITF-Turniers mit 6:4, 3:6, 10:5 gegen die favorisierten, an vier gesetzten Tschechen Petr Nouza (TC Blau-Weiß Berlin) und David Skoch (Tennisclub Waldhof e.V. Bottrop) durch. Neubau und Strombach folgen damit auf die beiden Deutschen Peter Torebko und George von Massow, welche die Doppel-Konkurrenz im vergangenen Jahr gewinnen konnten. Im Einzel war für den Regionalligaspieler Neubau bei den 3. Kamen Open bereits in der Qualifikation Schluss gewesen, Strombach hatte sich in Runde eins des Hauptfeldes dem topgesetzten Belgier Chrustopher Heyman (ATP 290/TC Bredeney) geschlagen geben müssen. Im Doppel lief es für beide deutlich besser.

Und auch die beiden Einzel-Finalisten stehen nun fest, es sind der an zwei gesetzte Bulgare Dimitar Kuzmanov (ATP 329/TC Luitpoldpark München) und der an fünf gesetzte US-Amerikaner Sekou Bangoura aus Florida (ATP 392), sie beendeten im Halbfinale den Lauf der letzten beiden noch verbliebenen Qualifikanten im Feld. Dimitar Kuzmanov (ATP 329/TC Luitpoldpark München) hat allein in dieser Saison drei Titel auf der ITF Tour gewonnen, in Kamen könnte der vierte folgen. Der 24-jährige Bulgare erreichte am Samstag als erster Spieler des Finale der 3. Kamen Open, indem er den Qualifikanten Fabian Marozsan aus Ungarn (ATP 1383) mit 6:2, 6:3 besiegte. Marozsan schaffte zwar mehr Spielgewinne als Kuzmanovs andere Gegner in der Turnierwoche, aber das wird den 18-Jährigen nur schwer trösten, zu dominant war Kuzmanov auch in dieser Partie. Der Bulgare hatte im gesamten Match nur einen Breakpoint gegen sich, konnte auf der anderen Seite aber vier von fünf möglichen Breakchancen nutzen. Für Marozsan geht damit eine tolle Turnierwoche und Siegesserie von sechs Matches zuende, schließlich hatte er sich von der Qualifikation bis ins Halbfinale gespielt.

Kuzmanov wiederum ist nunmehr seit neun Spielen ungeschlagen, ihm Gegenüber steht am Sonntag ab 12 Uhr auf dem Center Court des VfL Tennis Kamen ein Spieler, der in Kamen immerhin auch schon seinen dritten Titel in dieser Saison holen könnte. Der 26-jährige US-Amerikaner warf im Halbfinale mit Tim Rühl (ATP 1467 /TC Wolfsberg Pforzheim) den letzten Deutschen aus dem Turnier. 7:5, 7:5-hieß das Endergebnis, am Ende reichte der Akku von Tim Rühl dann also nicht noch einmal für einen erneuten Kraftakt wie in den Runden zuvor, aber der Titel "Publikumsliebling" ist ihm auf jeden Fall sicher.

So glatt - jeweils ohne Satzverlust - sich die beiden Endspielteilnehmer bisher durch das Turnier gespielt haben, so umkämpft könnte das Finale werden. Schließlich trennen die beiden Finalisten nur rund 60 Plätze in der ATP-Weltrangliste, beide konnten sich ihre Kräfte fürs Finale und ihr erstes Aufeinandertreffen sparen. Man darf also gespannt sein, wer auf den Russen Alexander Vasilenko, Sieger des Jahres 2017, als Titelträger folgt.

3. Kamen Open: Rühls Lauf geht weiter

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Ruehl Tim 04wtv6183. Kamen Open: Rühls Lauf geht weiter - Bild: Christoph Volkmer

Im Halbfinale wartet mit Sekou Bangoura der nächste Gesetzte

Kamen. Die 3. Kamen Open, die Internationalen NRW-Meisterschaften der Herren, auf der Anlage des VfL Kamen sind bisher ein gutes Pflaster für "Underdogs": Drei Qualifikanten hatten den Sprung in die Runde der letzten Acht geschafft, zwei stehen nun im Halbfinale. Fabian Marozsan aus Ungarn (ATP 1383) fordert dort nun den großen Favoriten Dimitar Kuzmanov (ATP 329/TC Luitpoldpark München). Der Bulgare konnte ist nunmehr seit acht Spielen ungeschlagen und will diese Siegesserie natürlich weiter ausbauen. In Kamen könnte er am Sonntag seinen zweiten Titel bei einem mit 15.000 US-Dollar dotierten ITF-Turnier binnen acht Tagen einfahren, den ersten sicherte er sich am vergangenen Sonntag im schleswig-holsteinischen Kaltenkirchen.

Kuzmanov ist bei diesem Turnier einer der wenigen Gesetzten, die der Favoritenstatus nicht zu lähmen, sondern zu beflügeln scheint - in seinen bisherigen drei Partien hat der 24-Jährige gerade einmal acht Spiele abgegeben. Der Deutsche Christian Hirschmüller (ATP 796/TC BASF Ludwigshafen) wurde im Viertelfinale beim 6:1, 6:0 zeitweise vorgeführt und auch Lokalmatador Marvin Netuschil (ATP 709/Tennispark Versmold) erging es im Achtelfinale nicht viel besser: Dort behielt Kuzmanov mit 6:3, 6:1 die Oberhand. Dagegen hatte der 18-jährige Fabian Marozsan im bisherigen Turnierverlauf geradezu Schwerstarbeit zu verrichten: Er hat schon sechs Matches "auf dem Buckel" und musste im Viertelfinale beim 6:7(4), 6:0, 6:3 gegen den Schweden Filip Bergevi über die volle Distanz gehen, aber die Rolle des "Underdogs" scheint dem Ungarn zu liegen, geradezu zu gefallen, daher ist er auch im Halbfinale nicht zu unterschätzen.

Während sich Marozsan heimlich still und leise in die Vorschlussrunde gespielt hat, hatte Tim Rühl (ATP 1467 /TC Wolfsberg Pforzheim) bereits am Donnerstagabend für einen Paukenschlag gesorgt, als er den topgesetzten Belgier und Turniersieger des Jahres 2016, Christopher Heyman (ATP 290/TC Bredeney) aus dem Turnier nahm - nach einem 3:6, 3:5-Rückstand und zwei Matchbällen gegen sich wohlbemerkt. Und der Lauf des Collegestudenten ist noch nicht beendet, im Match zweier Qualifikanten setzte sich der Deutsche gegen den Russsen Dimitry Voronin (ATP 968) durch und benötigte diesmal nur zwei Sätze, 6:4, 6:4 hieß das Endergebnis. Die jeweils entscheidenden Breaks gelangen Rühl bei 5:4 im ersten und 2:1 im zweiten Satz. Beim Stand von 6:4, 5:4 hatte Voronin beim Stand von 15:40 noch einmal zwei Chancen auszugleichen, aber die wehrte Tim Rühl durch couragiertes Spiel ab. "Das muss man auch in solchen Situationen", erklärte er im Anschluss ganz im Stile eines Champions.

Die Kamen Open sind übrigens das erste ITF-Turnier, das der 20-Jährige in diesem Jahr spielt, die meiste Zeit des Jahres geht er für das Tennisteam der Arizona State University auf Punktejagd. Im vergangenen Jahr war Rühl auch in Kamen am Start und scheiterte damals - mit einer Wild Card fürs Hauptfeld ausgestattet - im Achtelfinale am späteren Halbfinalisten Louis Weßels (ATP 563/Bielefelder TTC), diesmal läuft es deutlich besser, jetzt steht für ihn das Halbfinale zu Buche.

Im Halbfinale fordert Rühl nun den neben Kuzmanov zweiten verbliebenen Gesetzten im Feld: Der an fünf gesetzte US-Amerikaner Sekou Bangoura aus Florida (ATP 392) konnte in diesem Jahr bereits zwei Titel auf der ITF Tour gewinnen, im Mitte Mai siegte er im polnischen Ustron und direkt danach im tchechischen Jablonec Nad Nisou. In Kamen würde er gerne Turniersieg Nummer drei folgen lassen, doch dafür muss er erst einmal Tim Rühl bezwingen, der sich anscheinend die Akkus vom "Duracell Hasen" geborgt hat. Ganz im Gegensatz zu dem Deutschen hat der US-Amerikaner im Turnierverlauf bisher noch nicht einen Satz abgegeben, auch gegen den an vier gesetzten Schweden Markus Eriksson (ATP 369) war er beim 6:3, 6:2 nie in Gefahr.

Während die Finalisten im Einzel am Samstag ab 13 Uhr ermittelt werden, stehen die Teilnehmer des Doppel-Endspiels schon fest. Nach den Einzel-Halbfinals spielen die an vier gesetzten Tschechen Petr Nouza und David Skoch gegen Marco Neubau (Spanien) und Robert Strombach (Deutschland) um den Titel. Nouza/Skoch bezwangen am Freitag die beiden Deutschen Dominik Böhler und Christian Hirschmüller mit 6:0, 6:2, Neubau und Strombach setzten sich mit 6:1, 6:2 gegen die Spanier Marc Fornell-Mestres/Jordi Marse-Vidri durch.

3. Kamen Open: Netuschil, Willems und Sabanin ausgeschieden

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Ruehl Tim wtv618Bisher die Überraschung des Turniers: Tim Rühl, Collegetennisspieler der Arizona State University Bild: Christoph Volkmer

Rühl sorgt mit Sieg gegen Heyman für Überraschung

Kamen. Für die westfälischen Spieler gab es am Donnerstag bei den 3. Kamen Open auf der Anlage des VfL Kamen nicht viel zu holen: Lokalmatador Marvin Netuschil (ATP 709), Westfalenmeister Johann Willems (beide Tennispark Versmold) und Vize-Westfalenmeister Yan Sabanin (ATP 672/Russland/Dortmunder TK Rot-Weiss 98) schieden alle drei sang- und klanglos aus. Der Erwitter Netuschil unterlag dem an zwei gesetzen Bulgaren Dimitar Kuzmanov (ATP 329/TC Luitpoldpark München) im "Match des Tages" mit 3:6, 1:6, Willems war beim 3:6, 0:6 gegen den an vier gesetzten Schweden Markus Eriksson (ATP 369/SCC Berlin) ebenfalls chancenlos und Sabanin wirkte im Match gegen den Qualifikanten Fabian Marozsan aus Ungarn (ATP 1383) beim 1:6, 0:6 nicht nur zeitweise lustlos.

Ein anderer Qualifikant lieferte am Donnerstagabend dagegen richtig ab, ließ vielleicht sogar sein Herz auf dem Platz. Die Rede ist von dem erst 20-jährigen Tim Rühl (ATP 1467 /TC Wolfsberg Pforzheim), der den topgesetzten Belgier und Turniersieger des Jahres 2016, Christopher Heyman (ATP 290/TC Bredeney), bei dem mit 15.000 US-Dollar dotierten ITF-Turnier entzauberte. Bereits am Mittwoch war der Collegetennisspieler der Arizona State University am bis dato längsten Match der Turniergeschichte beteiligt gewesen. Der ukrainische Qualifikant Nikita Mashtakov und Rühl lieferten sich 3 Stunden und 52 Minuten lang eine fast epische Schlacht, mit dem besseren Ende für den Deutschen, der mit 7:5, 4:6, 7:5 die Oberhand behielt und dabei einen Satzball im ersten Satz abwehrte und einen 3:5-Rückstand im dritten Satz aufholte. Drei Quali-Matches und diese Marathonpartie steckten dem 20-Jährigen vor der Begegnung mit an eins gesetzten Heyman also schon in den Knochen, was man dem Spiel anfänglich auch etwas anmerkte. Heyman führte schnell mit 6:3, 5:3 und hatte sogar zwei Matchbälle, aber wie schon in der Partie zuvor: "Stehaufmännchen" Rühl steckte nicht auf und kämpfte sich zurück. Um 18.24 Uhr hallte es dann "Yeah, yeah!" über den Platz und Rühl hatte den großen Favoriten, der sich dann im dritten Satz viele leichte Fehler leistete, mit 3:6, 7:6(4), 6:1 in die Knie gezwungen und ist nun bereit für mehr: "Ich bin noch nicht müde, im Gegenteil, ich habe noch Kraft", erklärte er nach seinem Sieg - wie viel, das wird sich am Freitag im Viertelfinale zeigen. Dort bekommt er es mit einem anderen Qualifikanten zu tun, und zwar dem Russsen Dimitry Voronin (ATP 968).

Neben dem an zwei gesetzten Kuzmanov haben es nur noch zwei gesetzte Spieler unter die letzten Acht geschafft, der an vier gesetzte Schwede Markus Eriksson (ATP 369) und der an fünf gesetzte US-Amerikaner Sekou Bangoura aus Florida, die nun im Viertelfinale gegeneinander antreten müssen.

Im Doppel stehen bereits die Halbfinalisten fest: Dort treffen die beiden Deutschen Dominik Böhler und Christian Hirschmüller auf die an vier gesetzten Tschechen Petr Nouza und David Skoch. Im zweiten Halbfinale am Freitag stehen sich Marco Neubau (Spanien)/Robert Strombach (Deutschland) und die Spanier Marc Fornell-Mestres/Jordi Marse-Vidri gegenüber, die sich am Donnerstag mit 6:7(4), 6:3, 10:8 gegen Louis Weßels und Jannik Rother (beide Bielefelder TTC) durchsetzten.

Turnierprogramm

29. Juni (Freitag)   12.00 Uhr:    Spielbeginn Viertelfinale Hauptfeld Einzel
    Spielbeginn Halbfinale Hauptfeld Doppel
30. Juni (Samstag)   11.00 Uhr:  Spielbeginn Halbfinale Hauptfeld Einzel
  Im Anschluss: Spielbeginn Finale Hauptfeld Doppel
  Anschließend: Siegerehrung
01. Juli (Sonntag)  11.00 Uhr: Verabschiedung von Bürgermeister Hermann Hupe
  12.00 Uhr:    Spielbeginn Finale Herren Einzel
  Anschließend: Siegerehrung