Unerwünschte "Kundentreue": Pärchen klaut bei Rossmann
von Andreas Milk
Kamen. Erst im Sommer vorigen Jahres hatte ein Pärchen aus Hamm - Lisa T. und Marco F. (Namen geändert) - einen Diebstahl im dortigen Rossmann-Markt begangen. Folge waren Strafbefehle. Kurz danach, am 18. November, waren beide wieder klauend unterwegs - wieder bei Rossmann, diesmal allerdings im Kamen Quadrat an der Kampstraße. "Es war dumm, mehr kann ich dazu nicht sagen", erklärte jetzt Lisa T. beim Termin vor der Strafrichterin im Amtsgericht. Und Marco F. ergänzte: "Wir hatten zu dem Zeitpunkt echt wenig Geld." Beide sind Mitte 20, leben von Bürgergeld. Die Beute bei Rossmann bestand aus Rasierzeug und einer Tafel Schokolade, Gesamtwert: rund 33 Euro.
Bei der Tat bewiesen die beiden eine gewisse Übung. Lisa T. hatte mit dem Diebesgut in einem Trolley die Kasse passiert - Marco F. bezahlte ordnungsgemäß ein paar andere Kleinigkeiten.
Trotz der erstaunlichen Rückfallgeschwindigkeit: Die Richterin wollte den beiden einen "letzten Schuss vor den Bug" zugestehen, bevor noch härtere Strafen blühen. Drum beließ sie es bei Geldstrafen: T. und F. müssen jeweils 60 Tagessätze à 15 Euro zahlen. Immerhin gab es ja Geständnisse - und keinen Schaden für Rossmann. Beiden Angeklagten redete die Richterin ins Gewissen, doch bitte künftig ein gutes Vorbild für ihre Kinder abzugeben. Bisher hat sich vor allem Marco F. in der Hinsicht schwer getan: 17 Verfahren gab es schon gegen ihn, überwiegend wegen Betrugs- und Unterschlagungsdelikten. Jedes Mal stellten die Strafverfolger die Angelegenheit wegen Geringfügigkeit ein. Die Aktenstapel bei der Justiz sind sowieso schon hoch.