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Vorhang auf für die Musical-Weltpremiere in Kamen

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Musik

Show1 723CVDarstellerin Lia Martin, die in dem neuen Musical „Showtime!“ Erpresserin Claire spielt, gab jetzt mit „Mein verrücktes Liebeslied“ einen kleinen musikalischen Eindruck von dem, was die Musical-Fans in Kamen erwartet. Foto: Christoph Volkmer für KamenWeb.de

von Christoph Volkmer

Kamen. Auf der Landkarte berühmter Musicals ist Kamen bisher noch ein unbeschriebenes Blatt. Das will Musiker und Komponist Robin Lindemann ab dem 27. Oktober ändern. Dann feiert das von ihm verfasste Musical „Showtime!“ Weltpremiere in der Kamener Konzertaula.

Alemannischer Liedermacher Buki bei den 'Letzten Heulern'

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Musik

Kamen. Der Kamener Chor 'Die letzten Heuler' probt auch während der Ferien. Am kommenden Freitag um 18 Uhr hat er im Giebelsaal der Musikschule interessanten Besuch. Roland Burkhart, alemannischer Liedermacher kommt. Burkhart, auch 'Buki' genannt, ist ein Winzersohn aus Jechtingen am Kaiserstuhl. Er hat als Freiburger Student in den 70ern dem Kampf der Wyhler gegen das AKW am Oberrhein Stimme und Lieder gegeben. Sein Lied gegen den 'Affekaschte am Rhin', den 'Bleede Ofe' vor allem aber sein Lied zur 2. Bauplatzbesetzung (nach einer Räumung durch die Polizei) 'Mir sin einfach widder do, wenn se kumme wärn' hat erheblich zum Zusammenhalt der Bevölkerung beigetragen.

Inzwischen ist nach 50 Jahren das Kapitel 'Atomkraftwerke in Deutschland' zu Ende. Dieses Jubiläum hat Chorleiter und Komponist Reinhard Fehling zum Anlass genommen, einen Text des elsässischen Mundartdichters André Weckmann zu vertonen. Dieser Text 'Aliénation-Entfremdung' oder 'Hankeni uf') hing eines Tages auf der anderen Rheinseite in Marckolsheim am schwarzen Brett im 'Freundschaftshus' der dortigen Bauplatzbesetzer und machte bald im Dreyecksland die Runde. Die 'Heuler' müssen nun fleißig üben, um den alemannischen Klang und die kräftige Botschaft richtig hinzukriegen. 'Buki' wird dem Lied, das er damals selbst vertont hat, lauschen, Aussprache-Tipps geben und vielleicht sogar mitsingen.

In voller Besetzung wird das Lied  neben vielen anderen aus dem Bereich Singer/Songwriter (auch eine 'Ecke mit Dialekt-Liedern' wird es geben) am 15.10. um 18 Uhr beim Jahreskonzert der 'Heuler' in der Konzertaula zu hören sein. Dann heißt es: 'Can't cage the song' - 'Ein Lied kann man nicht einsperren'.

Der Liedtext:

Aliénation - André­ Weckmann (1973)

lon d walder åbholze
lon d acker betoniëre
lon d båch grådstrecke
lon d vogese verböjje
lon d låndschåft verhunze
lon de rhin verrecke
lon d kåminer géft kotze
un sejje gedrôscht:
es måcht si ållewil ainer e båtze gald debî

Loni uf d zeh dratte
loni uf d nås spitze
loni s mül züehewwe
loni d kåpp ewer d äuje zejje
loni d wurzle åbschnîde
loni d sprôch verwurje
un sejje gedrôscht:
es verdiënt si ållewil ainer e rôts reckel debî

un jetz
gehn haim
wascheni d hand
setzeni vor d télé
loni met kitsch stopfe
loni s hérn ufwaiche
loni d seel plåttwålze
un
wann de speaker bonsoir het gsait
hankeni uf

Entfremdung - André Weckmann

Lasst die Wälder abholzen

Lasst den Acker betonieren

Lasst den Bach grad strecken

Lasst die Berge verbauen

Lasst die Landschaft verhunzen

Lasst den Fluss verrecken

Lasst die Schlote Gift kotzen

und seid getrost:

es macht immer einer nen Batzen Geld dabei.

Lasst Euch auf die Zehen treten

Lasst Euch auf der Nase rumtanzen

Lasst euch das Maul zuhalten

Lasst Euch die Kappe über die Augen ziehen

Lasst Euch die Wurzeln abschneiden

Lasst Euch das Wort verdrehen

und seid getrost:

es verdient sich immer einer ne goldne Nase dabei.

Und jetzt

geht heim.

Wascht euch die Hände

Hockt euch vor die Glotze

Lasst euch mit Kitsch vollstopfen

Lasst euch das Hirn aufweichen

Lasst euch die Seele plattwalzen

und

wenn der Sprecher 'Gute Nacht' gesagt:

dann hängt euch auf!

Koppelteichpark bei Shanty-Festival bis zum letzten Platz gefüllt

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Musik

Seelieder 01 723CVFünf Shanty-Chöre aus der näheren und weiteren Umgebung haben das Publikum für ein paar Stunden in eine maritime Welt versetzt. Die kürzeste Anreise hatte der Shanty-Chor „Kormoran“ aus Mülheim. Fotos: Christoph Volkmer für KamenWeb.de

von Christoph Volkmer

Kamen. Rekordbesuch am Koppelteich: Das Shanty-Chor-Festival hat am Sonntagnachmittag so viele Besucher angelockt, wie noch nie. Bei maritimen Liedgut wurde geschunkelt, mitgesungen und viel geklatscht.

Über 350 Sitzmöglichkeiten hatte Jörg Höning vom Fachbereich Kultur zusammen mit seinem Team aufgestellt - schon beim Auftritt der „Logger´s Men“ zum Start des Festivals waren nur noch vereinzelte Plätze frei. Nicht wenige Zuhörer kamen zudem mit Rollator oder Rollstuhl, sodass zwischenzeitlich über 500 Interessierte gleichzeitig den insgesamt fünf Formationen lauschten. Aus Papenburg, Bremen, Sommerhausen, Hiesfeld und Mülheim an der Ruhr hatten die stimmgewaltigen Gäste die Sesekestadt angesteuert und im großen Reisebus teils auch eigene Anhänger mitgebracht.

August-Ausgabe von „En Place Live“ wieder mit erlesener Bandbesetzung

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Musik

enplaceKW2020

Kamen. (AG) Michael Meier, En Place-Hausdrummer und Bandleader der monatlichen Live-Session am Alten Markt, hat auch für die August-Ausgabe von „En Place Live“ am Donnerstag, 3. August, wieder eine auserlesene Bandbesetzung „zusammengetrommelt“.

Auf der Setliste der August-Session steht als Frontmann Sänger und Keyboarder René Schlothauer, der als musikalischer und organisatorischer Kopf zahlreicher Bandformationen unterwegs ist und schon mehr als 1000 Shows in Deutschland und ganz Europa abgeliefert hat. Das musikalische Multitalent ist unter anderem als Keyboarder von Carolin Kebekus’ „Beer Bitches“ bekannt, und auch mit Soul-Sänger Max Mutzke arbeitete er schon zusammen. Seine vokalistische Spezialität sind Songs von Sting. Saiten-Experte Richard Güth zählt zu den meistgehörten Gitarristen Deutschlands, denn seit Beginn an gehört er zur Stammbesetzung des Musicals „Starlight Express“, das in diesem Jahr seinen 35. Geburtstag feierte – womit ihn schon Millionen Menschen gehört haben dürften. Der aus Sri Lanka stammende Bassist John da Silva, den viele unter anderem aus der legendären Kamener "Women in Rock-Revue" und der Band "CCS" kennen, und der schon seit vielen En Place-Sessions zur festen Gelegenheitsbesetzung gehört, ergänzt das Quartett um Drummer Michael Meier. Die wieder einmal bunt zusammengewürfelte Mischung aus virtuosen Klangkünstlern von Nah und Fern wird wie immer Klassiker in neuem und teils unerwartetem Gewand präsentieren - plugged oder unplugged, balladesk oder rocklastig: Die Kamener Livemusik-Freunde können sich also auch im August wieder auf eine mitreißende Cover-Show bei freiem Eintritt und erstklassiger Bewirtung aus der Küche von En Place-Wirt Arjan Gjini freuen. Los geht’s um 19 Uhr, wenn das Wetter mitspielt im Biergarten. Reservierungen unter Tel. 02307/993888.

GSW Kamen Klassik - eine kleine Rezension nachträglich

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Musik

von Dr. Götz Loos
 
Musik Datei176696959 Urheber abstract fotoliaDatei: #176696959 | Urheber: abstract | fotolia.comErgänzend zur Berichterstattung sei noch eine Rezension des Konzertes GSW Kamen Klassik "NPW goes FILM: Robin Hood meets Iron Man" am vergangenen Samstag nachgeschoben. Denn ungeachtet des Erfolges beim Publikum kann eine gewisse fachliche Beurteilung kaum schaden - gerade wenn es um unser "Hausorchester", die Neue Philharmonie Westfalen, geht.
 
Auch wenn Filmmusik dank des Engagements von Veranstaltenden und Ausführenden, ebenso von Sendern, immer mehr in den Fokus von Konzerten gerückt wurde und wird, haftet ihr immer noch ein Ruf an, der sie allenfalls als "zweitklassige" klassische Musik einstuft. Dass Filme, Serien etc. jedoch klassischer Musik (und Musik überhaupt) ein rezentes Forum bieten und Filmmusik als eine Säule zur Darbietung neuer klassischer Kompositionen gleichrangig zur Aufführung neuer Werke im Konzertsaal gesehen werden sollte, hat noch keine allgemeine Beachtung gefunden.
 
Vor dem Hintergrund ist es erfreulich, dass auf das Programm überwiegend "echt" klassische Filmmusik kam - was dem Veranstaltungstitel "Kamen Klassik" besser entsprach als bei manchen der früheren Konzerte. 
Mit der von Alfred Newman komponierten Fanfare der Filmgesellschaft 20th Century Fox begann der Abend, ein Werk mit hohem Wiedererkennungswert, das souverän vorgetragen wurde.
 
Ein allgemeiner Blick auf die Werke und ihre Interpretationen ergibt überwiegend gefällige Stücke, was an einem solchen Abend kaum anders erwartet wurde. Schmissige bekannte Reißer wechselten sich ab mit ruhigen, oft zarten Kompositionen. Generell wurde bei den meisten Werken doch eher eine "weiche" Interpretationsweise präferiert, die mitunter die ausgeprägtere Rauheit und das etwas höhere Tempo des Originals vermissen ließen. Die "Bonanza"-Titelmelodie (Jay Livingston) sei dafür nur ein Beispiel.
Diese Interpretationsart kann dabei jedoch nicht per se als ungünstig bewertet werden. Das betonte Cellosolo in den Stücken aus "Moderne Zeiten" (Charlie Chaplin, auch namhafter Filmkomponist) z.B. war dadurch sehr ergreifend. 
 
Und es gilt allerdings, wie gesagt, nicht für alle Werke. "Der Weiße Hai" (John Williams) war beispielsweise nahe beim temporeichen, packenden Original; Akkordarbeit für die Streicher! Bei den "Glorreichen Sieben" (Elmer Bernstein) glänzte die Interpretation ähnlich wie beim Soundtrack, aber eigentlich kantige Akkorde wurden mitunter nicht so punktiert gespielt, wie ich es bevorzugen würde.
Die beiden "Robin Hood"-Stücke (Erich Wolfgang Korngold 1938 und Michael Kamen (sic!) 1991) brachten in direkter Folge einen gelungenen Vergleich und zeigten überdeutlich die verschiedenen Herangehensweisen der beiden Komponisten.
 
Publikumshighlight war sicher das Krimi-Medley gegen Ende - und hier waren die Titelmelodien von "Stahlnetz", "Der Kommissar", "Derrick", "Tatort" u.a. erstaunlich authentisch. Zuvor gab es eine Interpretation der "Sesamstraßen"-Melodie (Ingfried Hoffmann) mit bluesigem Gitarren- und jazzigem Trompetensolo - keine Klassik, aber mit Klasse!
Die Zugabe "Peter Gunn" (Henry Mancini) war nichts Neues für die NPW - kam aber wieder einmal sehr gut herüber und begeisterte.
Weitere namhafte Filmkomponisten waren übrigens auch vertreten, so Ennio Morricone, Bill Conti u.a. 
 
Fazit: Hervorragende Werkauswahl, viel klassische Musik, aber plus mehr - und Interpretationen angemessen und begeisternd für das Publikum. Was verlangt man mehr von einem solchen Konzert?!
 

Doldinger’s „Tatort“-Hymne haute das „Kamen Klassik“-Publikum aus den Socken

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Musik

klassik623 1AGGeneralmusikdirektor Rasmus Baumann hatte stets Überblick über die Partituren. Foto: Alex Grün für KamenWeb.de

von Alex Grün

Kamen. Schon das erste Highlight der städtischen Reihe SummerLife dürfte schwer zu toppen sein: Fast anderthalb tausend Freunde anspruchsvoller Film- und Fernsehmusik ließen sich am Samstagabend von den Gemeinschaftsstadtwerken Kamen-Bergkamen-Bönen und der Stadt Kamen musikalisch nach Hollywood entführen. „Neue Philharmonie Westfalen goes Film“ – das Motto des Abends war Programm, und das war wieder einmal mehr als überzeugend.