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Kamener Stadtpflanzen - Folge 11: Der Persische Ehrenpreis

am . Veröffentlicht in Natur & Umwelt

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von Dr. Götz Loos

pehrenp2 319Kamen. Da gucken sie uns an: Die blauen "Äuglein" des Persischen Ehrenpreises (Veronica persica) aus etwas gebeutelten Rasenflächen. Tatsächlich ist "Äugelken" der einzige Volksname für die verschiedenen Ehrenpreis-Arten, den ich in der engeren Region ermitteln konnte - Ehrenpreis ist kein aus Westfalen stammender Name für die Gattung; und auch das "Männertreu", das ironisch die rasch abfallenden Blüten auf's Korn nimmt, scheint ein erst spät hier bekannt gewordener Name zu sein.

Der Persische Ehrenpreis selbst ist erst um 1860 überhaupt in Westfalen aufgetreten, er ist also ein neuerer Neophyt. Heimisch ist er im weiteren Gebiet des Kaukasus und wurde vermutlich von der Türkei aus weiter ausgebreitet. In Deutschland wurde er zuerst als Verwilderung aus dem Botanischen Garten Karlsruhe registriert. Ob dies der Ursprung aller Vorkommen in Mitteleuropa ist, kann nicht mehr nachvollzogen werden. Jedenfalls breitete sich die Pflanze sehr stark aus. In Kamen war sie nach dem Zweiten Weltkrieg, vermutlich auch schon vorher, weit verbreitet. Um 1980, in meinen pflanzenkundlichen Anfängen, fiel mir dieser Ehrenpreis in Groß-Methler vielfach auf. Vorzugsweise besiedelte er Äcker, mehr oder weniger frische Brachen, Gärten, Aufschüttungen, offene Beete, Baustellen, Friedhöfe. Da wächst er auch heute noch, ist jedoch in Äckern - wie alle Ackerkräuter - stärker zurückgegangen. Dafür wächst er seit einigen Jahren immer mehr in Scherrasen und rasenartigen Wiesen, insbesondere wenn diese offene Stellen, unbewachsene Bereiche beinhalten, die dann von dem Persischen Ehrenpreis und anderen so genannten Ruderalisierungszeigern besiedelt werden ("ruderal" meint solche Standorte wie beschrieben).
Von den Ruderal-Ehrenpreisen ist der Persische der Kräftigste, die Früchte hängen an vergleichsweise langen Stielen.

Der Persische Ehrenpreis ist nach wie vor weit verbreitet und hat im Siedlungsbereich durch die Rasenbesiedlung eher etwas zugenommen.

Flüsse und Bäche auf dem Prüfstand

am . Veröffentlicht in Natur & Umwelt

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Kreis Unna. Es plätschert, fließt, sieht nett aus und sorgt für Abkühlung. Die Rede ist von den Gewässern im Kreis. Ob längs der Böschungen und im Gewässer selbst alles in Ordnung ist, prüft der Kreis bei der jährlichen Begutachtung. Die Begehungen beginnen am Dienstag, 19. März um 8:30 Uhr in Unna und enden am Mittwoch, 3. April in Kamen.

Die Prüfungskommission schaut sich Flüsse und Bäche in allen zehn Städten und Kommunen des Kreisgebietes an. Insgesamt werden 17 Wasserläufe unter die Lupe genommen.

Die Gewässerschau ist gesetzlich vorgeschrieben und wird von der Unteren Wasserbehörde beim Kreis durchgeführt. Die Fachleute prüfen die ordnungsgemäße Unterhaltung der Flüsse bzw. veranlassen dafür notwendige Maßnahmen.

Verbotenen Ablagerungen auf der Spur
Neben dem Unterhaltungszustand der Fließgewässer werden verbotene Ablagerungen am Ufer wie beispielsweise Grünschnitt, Gehölze oder Müll, ungenehmigte Abwassereinleitungen, Bauvorhaben am oder in unmittelbarer Nähe zum Gewässer sowie Möglichkeiten der ökologischen Aufwertung überprüft. PK | PKU

Archiv: Gewässerschau in Kamen

Auch Karneval an Nachhaltigkeit denken

am . Veröffentlicht in Natur & Umwelt

Faire kamelle vz219Übergabe der fairen Kamellen und der Mehrwegbecher für den Kinderkarneval der Diesterwegschule. v.l. Petra Wüster (Schulleiterin), Jutta Eickelpasch (Verbraucherzentrale) und Rüdiger Büscher (Stadt Kamen) - Foto: VZ KamenDieses Jahr sind auch "faire Kamelle" und Mehrwegbecher im Einsatz

Kamen. Die Kamener Diesterwegschule bemüht sich um mehr Nachhaltigkeit - und das macht sich auch am Samstag beim Kinderkarnevalsumzug bemerkbar. Das Fest, seid Jahren immer größer und bunter, wird federführend von der Grundschule an der Hammerstraße organisiert. In diesem Jahr werden erstmals auch "faire Kamelle" geworfen. Die Lenkungsgruppe "Fairtrade-Town" übergab am Donnerstag einen großen Sack "Schokolädchen" und Lollis aus Fairem Handel - nachhaltig produziert und zu gerechten Löhnen für die Kakaobauern in Afrika. Rüdiger Büscher (Stadt Kamen) und Jutta Eickelpasch (Verbraucherzentrale), stellvertretend für die Kamener FairTrade-Gruppe, übergaben heute die leckere Spende an Schulleiterin Petra Wüster. Der 120l-Sack voller "fairer Kamelle" wurde durch eine Sparkassespende möglich gemacht.

Ein weiterer Schritt zum nachhaltigeren Karneval ist das Nutzen von Mehrwegbechern, die ab jetzt bei den Karnevals-Feiern an der Schule eingesetzt werden: Eine kostenlose Leihgabe des Entsorgers GWA, organisiert von Umweltberaterin Eickelpasch, die seit vielen Jahren eng mit der Schule zusammen arbeitet.

Im Jahr 2016 erhielt die Diesterwegschule bereits den Titel "Ressourcenschule" von der Verbraucherzentrale überreicht, einen Titel für die umweltbewußtere Schule, die Ressourcen schützen will und Vorbild sein kann. Und dieser Titel ist auch heute noch Programm.

Der Kamener Kinder-Karnevalsumzug startet am Samstag, den 2. März, um 11.11 Uhr, an der Diesterwegschule.

Archiv: Kreatives Basteln für den großen Umzug

Nächtliche Straßensperrung im Bereich Galgenberg

am . Veröffentlicht in Natur & Umwelt

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Kröten, Frösche und Molche in den Startlöchern!

Kamen. Die milden Winternächte haben Folgen: Erdkröten und andere Amphibien erwachen in Kürze wieder aus ihrer Winterstarre. Bei Anbruch der Dunkelheit machen sie sich dann auf den Weg zu ihren angestammten Laichgewässern, um dort Eier abzulegen und damit ihren Fortbestand zu sichern.

Erfahrungsgemäß ist an folgenden Stellen im Stadtgebiet mit starken Wanderungen zu rechnen: Schattweg (Heerener Holz), Derner Straße (Eisenbahnbrücke), Gutenbergstraße (Hallenbad), Schillerstraße und im Bereich Galgenberg / Ostenfeldmark.

Wie in den Vorjahren bemühen sich der Naturschutzbund und andere Amphibienfreunde, unterstützt durch die Stadt Kamen, dass die Tiere sicher über die für sie gefährlichen Straßenabschnitte gelangen. In der Regel werden die Bereiche mit Krötenschutzzäunen gesichert, die an einigen Stellen auch schon aufgebaut wurden.

Im Bereich Galgenberg / Ostenfeldmark ist bereits eine nächtliche Straßensperrung eingerichtet (von 19.00 bis 6.00 Uhr), die die Tierwanderung absichert – wie schon in den Vorjahren. Je nach Witterungsverlauf kann sich die Maßnahme über drei bis sechs Wochen erstrecken. Die Anlieger werden schon jetzt um Verständnis gebeten.

Grundsätzlich sind Wanderungen auch noch an anderen Stellen im Stadtgebiet möglich. Die Stadt bittet daher alle Autofahrer um eine vorsichtige Fahrweise in den Abendstunden, damit die liebesblinden Kröten und Frösche nicht unter die Räder geraten.

Kamener Stadtpflanzen - Folge 10: Der Elfen-Krokus

am . Veröffentlicht in Natur & Umwelt

krokus219GLKamener Stadtpflanzen - Folge 10: Der Elfen-Krokus - Fotos: Dr. Götz Loos für KamenWeb.de

von Dr. Götz Loos

krokus2219 GLKamen. Wie die Schneeglöckchen sind auch die Krokusse bei uns keine heimischen Frühblüher. Und genauso sind sie auch noch nicht so lange derart häufig in Zierkultur und ihre Verwilderungen nehmen auch erst seit einigen Jahrzehnten bedeutend zu. Während sich viele Krokusse mit Samenbildung schwer tun und sicher nur durch ihre Zwiebeln zu vermehren sind, bildet der Elfen-Krokus (Crocus tommasinianus) regelmäßig Samen. Aus Samen hervorgegangene Exemplare sind oft kleiner als ihre gepflanzten oder durch Tochterzwiebelbildung entstandenen Elter- und Geschwisterpflanzen in ihrer Nähe. Durch diese doppelte Fortpflanzungsstrategie kann der Elfen-Krokus ähnlich wie das Gewöhnliche Schneeglöckchen große Bestände aufbauen, wenn der Standort passt - vor allem in Park-, Friedhofs- und Garten-Zierrasen. Daneben wird der Krokus mit Erde verschleppt, Maulwürfe und Wühlmäuse verdriften Zwiebeln, ebenso wie Fließgewässer und nicht zuletzt sorgt das Verbringen von Gartenabfällen (mit Krokuszwiebeln darin), was eigentlich und völlig zurecht verboten ist, für weitere Ausbreitungen. Das größte Vorkommen in Kamen liegt aber nicht in den Siedlungsbereichen, sondern auf dem kleinen Friedhof in Derne, wo die Massenbestände an sonnigen Tagen schon beim Vorbeifahren den Atem rauben.

Es gibt zwar noch früher aufblühende Krokusse, aber von den häufiger auftretenden ist der Elfen-Krokus der früheste. Er ist zierlicher als die späteren Frühlings-Krokusse, hat meist schmalere Blütenblätter, die in verschieden intensiven Violetttönen gehalten sind und auf der Außenseite oft viel heller als auf der Innenseite. Die oft recht schmalen, spitzen Blütenblätter spreizen stark nach außen, wenn die Blüte geöffnet ist, wodurch sie nicht so trichter- oder pokalförmig wirkt wie bei anderen Krokussen. Nach unten verengt sich die Blüte in einen ziemlich dünnen Schlund, der innen weiß und mit zerstreuten Haaren leicht bärtig ausgekleidet ist. Meine Hoffnung, diese Art auch nach der Blüte an den Blättern eindeutig erkennen zu kennen, erfüllte sich nicht. Krokusse besitzen grasartige Blätter mit deutlichem weißen Mittelstreifen und sind zwar beim Elfen-Krokus oft schmaler als bei den meisten anderen gepflanzten Krokussen, können aber an feuchteren oder stickstoffreicheren Standorten auch außerordentlich breit werden.
Die Fotos aus Rottum zeigen zwei verschiedene Ausbildungen der Art.

Leinenpflicht während der Brutzeit

am . Veröffentlicht in Natur & Umwelt

HundimWald JayKreis appelliert an Hundehalter

Kreis Unna. Wenn Hunde durch die Felder und Büsche rennen, sind sie in ihrem Element. Doch was Herrchen, Frauchen und die Fellnase freut, ist für andere purer Stress: Gemeint sind brütende Vögel, die erschreckt aufflattern. Das kann schlimme Folgen für den Nachwuchs haben, warnt die Untere Naturschutzbehörde.

Deshalb steht im Landesnaturschutzgesetz, dass Hunde in allen Vogelschutzgebieten in NRW während der Brutzeit vom 1. März bis 31. Juli angeleint werden müssen. Für den Kreis Unna gilt das im Vogelschutzgebiet "Hellwegbörde", das in Teilen auch Flächen in Unna und Fröndenberg umfasst.

Gefährdete Vögel
Das Gebiet hat eine herausragende Bedeutung gefährdete Rast- und Brutvogelarten. Die seltene Wiesenweihe, Rohrweihen und im Winter auch Kornweihen jagen in den Feldfluren Kleinnager. Wachteln und gebietsweise auch Wachtelkönige brüten in den Getreidefeldern ebenso wie Rebhühner, Schafstelzen und Feldlerchen. Sogar Kiebitze gibt es zu bestaunen.

"All diese Arten benötigen Ruhezonen", sagt Peter Driesch, Fachbereichsleiter Natur und Umwelt. "Denn wenn Elterntiere beispielsweise durch frei laufende Hunde aufgescheucht werden, verlassen sie vorübergehend ihren Nachwuchs, der dann schutzlos Kälte und Beutegreifern ausgesetzt ist." Deshalb gilt: Leinepflicht für Hunde, die in den Schutzgebieten ausgeführt werden.

Tipps zum Verhalten
Auf keinen Fall sollten "Stöckchen" zum Apportieren in die Felder, Wiesen und Brachflächen geworfen und diese Flächen auch nicht betreten werden. Dies stört nicht nur die dort lebenden Tierarten, sondern auch Landwirte: Mit Hundekot versetztes Heufutter wird vom Vieh verschmäht, und nicht wiedergefundene Apportier-Gegenstände können Schäden an Erntemaschinen verursachen. PK | PKU