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Per Fahrrad durchs Ruhrgebiet mit Station in der Verbraucherzentrale Kamen

am . Veröffentlicht in Natur & Umwelt

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Kamen. Die "Plastik-Tour-de-Ruhr" - das ist eine dreitägige Fahrradtour von Wissenschaftlern und Interessierten, die sich mit dem Thema Plastik(Müll) befassen. Die Tour geht von Lünen nach Dinslaken und wird u.a. vom WDR- Fernsehen begleitet. (Dauer: 12.6. - 14.6.19) Einen Zwischenstopp machte man gestern in Kamen in der örtlichen Verbraucherzentrale. Umweltberaterin Jutta Eickelpasch berichtete dort vom neu-gegründeten Aktionbündnis gegen Plastik und ihrer Arbeit zur Förderung von nachhaltigem Konsum. Die engagierten Radfahrer*innen besuchen noch weitere interessante Ziele im östlichen Ruhrgebiet, so ein Zero-Waste-Start-up, wie eine Recycling-Anlage und den Unverpackt-Laden in Bochum. Die Tour macht auf das Forschungsprojekt "Plastik-Budget" aufmerksam, wo errechnet werden soll, wie Plastik pro Kopf noch verträglich ist. Sie wurde vom Kulturwissenschaftlichen Institut in Essen (KWI) veranstaltet, die auch den Kontakt zur Kamener Umweltberaterin hergestellt haben.

"Multivision 2050" macht Gymnasiasten klar: Fürs Klima ist es kurz vor zwölf

am . Veröffentlicht in Natur & Umwelt

gymnasium energievision619Diplompolitologe Björn Wiele moderierte die Multimedia-Show in der Konzertaula vor insgesamt rund 550 Schülern des Gymnasiums. Foto: Alex Grün für KamenWeb.de

von Alex Grün

Kamen. 550 Schüler aus den Jahrgangsstufen 5 bis 9 des Gymnasiums informierten sich am Donnerstagmorgen in der Konzertaula im Rahmen einer multimedialen Show über die Folgen des Klimawandels: Unter dem Motto "Energievision: Unser Klima - meine Energie - deine Zukunft" wurde ein Zukunftsbild des Planeten Erde gezeichnet - und das war teilweise ziemlich düster.

Die Veranstaltung war auf Anregung engagierter Schüler und der Fachschaft Geographie zustande gekommen, medial umgesetzt wurde sie von der gemeinnützigen Organisation "Die Multivision", einem bundesweit tätigen Verein mit dem Ziel der Förderung der politischen und gesellschaftlichen Bildung, Aufklärung und Erziehung. Diplompolitologe Björn Wiele, der mit der Moderation dieser Mischform aus Fachvortrag, Informations-Kino, und Diskussionsrunde beauftragt war, ließ keinen Zweifel übrig, dass das Pariser Klimaziel erreicht werden muss, um zu verhindern, dass der Meeresspiegel weltweit weiter ansteigt und ganze Metropolen unter sich lässt. Heißt: ab jetzt nur noch maximal zwei Grad Erwärmung, sonst bekommen viele nicht nur nasse Füße. Das Ziel könne nur erreicht werden, wenn der weltweite CO2-Ausstoß bis zum Jahr 2050 um 95 Prozent sinkt. Davon sei man noch weit entfernt: Derzeit, so Wiele, produziere allein jeder Deutsche im Schnitt jährlich elf Tonnen Kohlendioxid. Die Lösung könne nur eine nachhaltige Umweltpolitik und der weitgehende Verzicht auf das Verbrennen von Öl, Kohle und Gas sein. Viele Schüler kamen auch zwischen den drei multimedialen Shows mit den Fachleuten ins Gespräch. Die waren erstaunt über das große Interesse, aber auch das Vorwissen, das in Erdkunde-, Politik- und Physikunterricht vermittelt worden war - oder auch über die Medien: Schon Fünftklässler hätten nach der Umweltverträglichkeit von Elektroautomotoren gefragt, deren Herstellung bekanntlich CO2-intensiver ist, als die von Benzinfahrzeugen. Das möge ja auf den ersten Blick so aussehen, so Wiele im Gespräch mit den Schülern, allerdings sei zu bedenken, dass sich diese - wenn man so will - "Emissions-Investition" in relativ kurzer Zeit in der persönlichen Öko-Bilanz amortisiert habe. Denn Treibstoff werde nur zu rund 30 Prozent ausgewertet, erklärt Wiele. Der Rest der Energie verpuffe ungenutzt in Form von Wärme. Bei Elektrofahrzeugen würden rund 90 Prozent der Energie genutzt, die dann direkt auf die Antriebswelle umgesetzt werde. Auch der städtische Klimaschutzbeauftragte Tim Scharschuch, der die Veranstaltung organisatorisch begleitete, freute sich über den Erfolg der Info-Veranstaltung, aus der die Kids "sicherlich einiges mitgenommen" hätten. Das große Interesse zeige, ebenso wie das teils fundierte Vorwissen, wie sehr das Thema Klimawandel der Jugend auf den Nägeln brenne, und dass es wichtig sei, das Thema schon ab der fünften Klasse zu aufzugreifen.

Kampf gegen Eichenprozessionsspinner in Kamen

am . Veröffentlicht in Natur & Umwelt

eichenspinner619KWWie hier in der Ostenallee sind Baumpfleger aktuell im Auftrag der Stadtverwaltung im Kamener Stadtgebiet zur Bekämpfung der Eichenprozessionsspinner im Einsatz.

Kampfansage an den Prozessionsspinner

Kamen. Ganzkörperanzug, Handschuhe, Schutzhaube mit Atemschutzmaske - so eingepackt fährt der Baumpfleger auf einer Arbeitsbühne in die Höhe und macht sich in der Baumkrone zu schaffen. Kleine Raupen, vom Boden aus kaum sichtbar, sind der Grund für den Einsatz: Die Tierchen haben ab einem gewissen Entwicklungsstadium giftige Brennhaare. Baumpfleger sind aktuell im Auftrag der Stadtverwaltung im Kamener Stadtgebiet zur Bekämpfung der Eichenprozessionsspinner im Einsatz.

Archiv: Der Eichenprozessionsspinner - Gerüchte und Wahrheit

Eichenprozessionsspinner: Stadtverwaltung sperrt Jahnstadion

Riesen-Bärenklau richtig bekämpfen

am . Veröffentlicht in Natur & Umwelt

203464PBis zu vier Meter groß: der Riesen-Bärenklau, auch Herkulesstaude genannt. Foto: Hermann Knüwer - Kreis Unna

Hautkontakt unbedingt vermeiden

Kreis Unna. Der Riesen-Bärenklau hat sich im Kreisgebiet in den vergangenen Jahren stark verbreitet. Sein giftiger Saft führt bei Berührung häufig zu starken Verbrennungen der Haut. Und da die Pflanze außerdem heimische Tier- und Pflanzenarten verdrängt, soll eine weitere Verbreitung verhindert werden.

Die Pflanze mit bloßen Händen aus dem Boden zu rupfen ist dabei keine gute Idee, weiß Peter Driesch, Fachbereichsleiter Natur und Umwelt des Kreises. Bei Kontakt mit dem Pflanzensaft entzündet sich die Haut nach kürzester Zeit. Peter Driesch warnt daher: "Die Verbrennungen, die oft Narben hinterlassen, werden vor allem durch Sonnenlichteinwirkung noch verstärkt."

Verbreitung verhindern
Ohne gezielte Bekämpfung kann die Verbreitung nicht verhindert werden, betonen die Fachleute des Kreises. Maßnahmen sind insbesondere an kritischen Stellen, wie etwa im Bereich von Kindergärten oder Spielplätzen, erforderlich. "Ansprechpartner sind in diesem Fall die Ordnungsämter der Städte und Gemeinden", informiert Peter Driesch.

Auch private Gartenbesitzer sind gefordert, die Pflanze aus ihren Gärten zu verbannen, appelliert der Kreis. Das tiefe Ausgraben der Staude sollte jedoch möglichst mit Handschuhen und vollständiger Körperbekleidung durchgeführt werden. Empfehlenswert sind säurefeste Handschuhe und Gummi- oder feste Regenkleidung mit Stiefeln.

Weitere Informationen gibt es unter www.lanuv.nrw.de (Suchbegriff: Riesen-Bärenklau). PK | PKU

Engagement gegen Lebensmittelverschwendung: Rewe Ahlmann rettet mehr als 6.000 kg Lebensmittel

am . Veröffentlicht in Natur & Umwelt

foodsharig619v.l. Anja Weiss (Foodsaver) überreicht Alexander Ahlmann (Inhaber Rewe Ahlmann) das foodsharing Zertifikat. Kamen-Methler. Seit März 2018 engagiert sich das Team von Rewe Ahlmann in Kooperation mit foodsharing Kamen-Bergkamen gegen die Verschwendung von Lebensmitteln. Seit Beginn der Kooperation konnten 137 Abholungen organisiertwerden. Insgesamt wurden damit mehr als 6.000 kg Lebensmittel gerettet. Am Samstag (08.06.2019) erhielt Inhaber Alexander Ahlmann die Auszeichnung "foodsharing zertifizierter Betrieb". "Als erstes Unternehmen in Kamen, werden bei Rewe Ahlmann im Rahmen der Kooperation mit der Tafel und foodsharing keine Lebensmittel mehr entsorgt." so Alexander Ahlmann.

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Der Eichenprozessionsspinner - Gerüchte und Wahrheit

am . Veröffentlicht in Natur & Umwelt

eiche219KWvon Dr. Götz Loos

Kamen. In diesen Tagen ist vielfach über die Eichenprozessionsspinner zu lesen. Überall im Land - so auch in Kamen - sind die Raupengespinste zu sehen, nestartige Gebilde verschiedener Größe, in denen Kolonien von Raupen dieses Nachtfalters leben. Die Brennhaare dieser Raupen sind eine reale Gefahr, weil sie ein Eiweißgift enthalten, das Allergien auslösen kann. Dabei reicht das Spektrum von leichtem Hautausschlag bis zu starker Atemnot. Wie groß die Gefahr ist, darüber gibt es aber in den Medien unterschiedliche Aussagen - bis hin zu ausgeprägter Panikmache. Wir möchten hier einmal klarstellen, welche Aussagen dazu stimmen und welche schlicht unsinnig sind. Dazu einige Fragen und Antworten.

Besteht eine Gefahr, wenn ich an Kolonien der Eichenprozessionsspinner vorbeigehe?

Dazu ein klares Nein. Das Vorübergehen und selbst ein näheres Betrachten der "Nester" ist gefahrlos. Die Behauptung, dass Haare der Raupen durch die Luft fliegen und in Atemwege gelangen, was mitunter selbst in seriöseren Medien behauptet wird, ist unsinnig. Erst die Berührung der "Nester" und vor allem der Raupen selbst kann das genannte Allergiespektrum auslösen. Dabei ist es auch nicht zwingend, dass eine Allergie entsteht. Aber die Möglichkeit ist so groß, dass man auf keinen Fall Raupen und "Nester" ohne Schutzkleidung berühren sollte. Die Absperrung von Waldstücken, Parks oder wie in Kamen des Jahnstadions ist eine Vorsichtsmaßnahme.

Grundsätzlich geht aber ohne direkten Kontakt keine Gefahr von den Kolonien aus.

Welche Pflanzen werden von den Raupen des Eichenprozessionsspinners besiedelt?

Grundsätzlich werden nur Eichen besiedelt. Sehr selten kommt es vor, dass einzelne Raupen auch an anderen Bäumen, an Sträuchern oder krautigen Pflanzen auftauchen. Es empfiehlt sich, das Aussehen der Raupen durch Bilder z.B. im Internet genau einzuprägen, denn im Zweifelsfall kann auch eine einzelne Raupe Allergie auslösend sein. Verirrte Raupen sind aber - wie gesagt - sehr selten. Prinzipiell sollte aber die Faustregel gelten: Niemals erkennbar behaarte Raupen ohne Handschuhe berühren, da auch diejenigen anderer

Arten durchaus Allergien auslösen können. Auf Nahrungssuche verlassen die Raupen auch schon einmal kolonnenartig die Nester; diese langen Schlangen an Raupen sind namengebend für die "Prozession". Auch hier sollte man Berührungen tunlichst vermeiden.
Abwegig sind aber Warnungen vor der Berührung von Gespinsten und der darin lebenden Raupen an Sträuchern wie Pfaffenhütchen, Weißdorn, Schlehe, Traubenkirsche etc. Diese manchmal gespenstisch aussehenden, oft viel größeren Gespinste als die der Eichenprozessionsspinner sind wie deren Raupen völlig harmlos für den Menschen, auch beim Anfassen. Generelle Vorsicht gilt nur bei Eichen.

Muss ich das ganze Jahr die Eichenprozessionsspinner fürchten?

Nein und ja. Nein, weil sich die Raupen als Jugendstadium der Nachtfalter im Juli verpuppen. Von den dann ab August herumfliegenden Faltern geht keine Gefahr aus. Und selbst wenn viele Falter schlüpfen, wenn - wie in diesem Jahr - ungewöhnlich viele Raupen vorhanden waren, sind diese eine wichtige Nahrungsquelle für Vögel und insektenfressende Säugetiere, aber auch für Eidechsen, Spinnen etc. Das gilt übrigens auch bereits für die Raupen.
Ja - eine Gefahr bleibt trotzdem, weil in den verlassenen Gespinsten Haare reichlich zurückbleiben und bei diesen dann immer noch ein gewisses Potenzial zum Auslösen von Allergien besteht. Also auch verlassene und überjährige Gespinste an Eichen nicht anfassen!

Müssen die "Nester" der Raupen mit Gift bekämpft werden?

Definitiv nein, denn alle Insektizide - ganz gleich, wie "unweltschonend" sie auch deklariert sind, schädigen die gesamte Tierwelt der betreffenden Eichen und ihrer Umgebung. Eine effektive Bekämpfung, die in vielen Kommunen umgesetzt wird, ist das Absaugen mit speziellen Geräten und Entsorgen der "Nester" (meist durch Verbrennung).

Eine grundsätzliche Bekämpfung ist jedoch in Frage zu stellen - eben weil es viele Fressfeinde auch schon für die Raupen gibt. Lediglich dort, wo sich Kinder, Personen mit Demenz und Menschen mit Behinderung regelmäßig aufhalten, sollten Maßnahmen durchgeführt werden. Ansonsten reicht es im Allgemeinen aus, Warnschilder und gegebenenfalls lokale Absperrungen vorzunehmen

In der Regel müssen nicht ganze Parks, Wälder oder Wanderwegstrecken abgesperrt werden, da das Auftreten der Kolonien meist örtlich konzentriert geschieht.

Weitere Informationen:  http://www.ag-rh-w-lepidopterologen.de/eps-info/

Archiv: Eichenprozessionsspinner: Stadtverwaltung sperrt Jahnstadion