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Gesundheitsbehörde warnt: Haarige Insekten im Kreis Unna

am . Veröffentlicht in Natur & Umwelt

eiche19KWFoto: Archiv KamenWeb.deKreis Unna. Er ist klein, er ist haarig, er ist nicht ganz ungefährlich – gemeint ist der Eichenprozessionsspinner. Die Raupen bauen zurzeit in den Städten und Gemeinden im Kreis Unna ihre Nester. Und weil das Insekt giftige Brennhaare ausbildet, gibt die Gesundheitsbehörde Tipps zum Schutz.

"Die Raupen des Nachtfalters schlüpfen Ende April. Sie bilden dann Gifthaare aus, die für Menschen und Tiere gefährlich sein können", sagt Amtsarzt Dr. Roland Staudt. Daher heißt es zurzeit: Abstand halten zu Eichen, in denen die Tiere ihre Nester gebaut haben. Besonders beliebt sind bei den haarigen Insekten freistehende Eichen sowie Eichen, die in der Sonne stehen.

Brennhaare sind giftig
Kommen Menschen mit den Raupenhaaren in Berührung, reagiert die Haut auf den Kontakt: "Juckender, entzündlicher Hautausschlag, Quaddeln und Bläschen sind die Symptome", sagt Dr. Staudt. "Auch Entzündungen der Augenbindehaut, Husten und Halsschmerzen können auftreten, wenn die Haare in Augen oder die Atemwege gelangen. In Einzelfällen kann es bei überempfindlichen Personen zu allergischen Schockreaktionen kommen." Wer stärkere Beschwerden hat, sollte zum Arzt gehen.

Auch für Tiere ist das Insekt nicht ganz ungefährlich: Hunde und Katzen können nach dem Kontakt mit den Gifthärchen Entzündungen an Haut und Augen mit nach Hause bringen. Für alle, die im Wald, in Parks oder auch im Garten unterwegs sind, heißt es also: Abstand halten oder die befallenen Gebiete meiden. Besonders gefährlich ist die Zeit zwischen April und Juli, in der die Raupen fressen. Anfang Juli beginnen sie sich zu verpuppen – die Brennhaare haften aber immer noch an Büschen und Nestern.

Erste Hilfe
Wer mit den Härchen in Kontakt gekommen ist, sollte bestenfalls sofort unter die Dusche steigen, Haare waschen, die Kleidung wechseln und bei mindestens 60 Grad waschen. Wer gerade nicht unter die Dusche kann, sollte die betroffenen Stellen vorsichtig mit kaltem Wasser waschen und trockentupfen – besser nicht rubbeln, da die Gifthaare so tiefer in die Haut gelangen können. "Kühlen hilft bei Schwellung und Juckreiz", sagt der Amtsarzt.

Gartenbesitzer sollten auf Nummer sicher gehen und auf den Holzschnitt verzichten, solange die Nester im Baum erkennbar sind. Die Raupen selbst zu bekämpfen, ist dabei keine gute Idee – Fachleute haben eine spezielle Ausrüstung dafür. Diese Arbeit sollten Gartenbesitzer daher den Profis, also Schädlingsbekämpfern, überlassen.

Weitere Informationen
Bei gesundheitlichen Fragen hilft der Haus- oder Hautarzt. Sind öffentliche Grünanlagen oder Straßenrandbereiche in den Städten und Gemeinden befallen, wird die jeweilige Gemeinde aktiv und ist der richtige Ansprechpartner. Weitere Informationen finden sich auch im Internet, zum Beispiel beim Bundesamt für Naturschutz (BfN) unter www.bfn.de (Suchwort "Eichenprozessionsspinner"). PK | PKU

Unterricht am Wasser – den Heerener Bach in Kamen erforschen

am . Veröffentlicht in Natur & Umwelt

Exkursion Bach Klaus Baumers 2LVB319Am Bachlauf nehmen die Schülerinnen und Schülern die Tier- und Pflanzenwelt unter die Lupe. Foto: EGLV / Klaus Baumers

  • Freie Restplätze sind noch buchbar
  • Kostenloses Angebot für Schulklassen

Kamen. Unterricht in der Natur direkt an der Lippe und ihren Nebenläufen: Seit April und bis zum 11. Oktober ist das möglich! Mit dem Programm „Auf ins Lippetal“ bietet der Lippeverband Schülerinnen und Schülern der 3. bis 8. Klasse zwei- bis dreistündige Exkursionen. In Kamen nehmen die Schulkassen den Heerener (Mühlen-)Bach unter die Lupe. Dabei bekommen sie nicht nur spannenden Infos rund um das Gewässer, sie werden auch selbst aktiv – durch Gewässeruntersuchungen erforschen die Kinder die Natur. Termine können mit den Exkursionsleiterinnen und -leitern individuell vereinbart werden. Die Teilnahme ist kostenlos.

Im Mittelpunkt der Exkursionen steht immer das Erforschen der Lippe und ihrer Zuflüsse als Lebensräume. Und da gibt es viel zu entdecken: Seit Mitte der achtziger Jahre verfolgt der Lippeverband das Ziel, die Bäche und Flüsse in der Region wieder in einen naturnahen Zustand zu bringen – schon jetzt hat sich die Tier- und Pflanzenwelt einen Großteil der Gewässerlandschaften zurückerobert. Neue Naturbiotope und Freizeitareale sind entstanden.

Diesen Naturraum sollen Kinder und Jugendliche bei eigenen Gewässeruntersuchungen erleben können – Pflanzen und Kleintiere werden gesammelt und bestimmt. Neben vielen interessanten Informationen zum Wandel der Gewässer wird den Schülerinnen und Schülern auch das Zusammenspiel von Mensch und Natur nähergebracht.

In Kooperation mit der Didaktik der Biologie der Universität Duisburg-Essen entwickelt, fördert das Angebot verschiedene Kompetenzen der Kinder und Jugendlichen. Ganz nebenbei erlernen sie beispielsweise, wie man Erkenntnisse gewinnt und bewertet – der Spaß kommt dabei durch verschiedene Rollenspiele und Gruppenarbeiten nicht zu kurz.

Drei Bildungsstandorte
Wählen können die Schulen zwischen drei „Bildungsstandorten“, der Rühenbecke in Lünen, dem Heerener (Mühlen-) Bach/Mündung Seseke in Kamen und dem Enniger Bach in Hamm.

Individuelle Terminabsprache
Lust auf Unterricht direkt an der Lippe? Dann einfach einen individuellen Termin mit der jeweiligen Exkursionsleitung vereinbaren.
• In Lünen an der Rühenbecke bringt Christiane Hüdepohl den Schulklassen den Wandel rund um Natur und Gewässer näher (02306/740511 oder 0157/36736961, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!).
• Ansprechpartnerin für den Heerener (Mühlen-) Bach/Mündung Seseke in Kamen ist Gisela Niermann (02303/60070 oder 0163/ 2937227, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!).
• Und am Enniger Bach in Hamm sorgt Birgit Stöwer für Input (02382/783487, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!).

 

 

Fischerprüfung 2019: 165 neue Petrijünger im Kreis Unna

am . Veröffentlicht in Natur & Umwelt

fischeKWKreis Unna. Die Angel nehmen und sich ans Gewässer setzen. Das können 165 neue Petrijünger machen, denn sie haben die Fischerprüfung der Unteren Fischereibehörde des Kreises Unna bestanden. Weniger glücklich sind 15 Prüflinge. Sie fielen durch. Davon können sieben an der Nachprüfung im Juni 2019 teilnehmen.

Die Prüfung für den Fischereischein gliedert sich traditionell in zwei Teile. In der schriftlichen Prüfung müssen die künftigen Angler in einem Test 45 von insgesamt 60 Fragen richtig beantworten. Dabei wird gefordert, dass aus jedem der sechs Sachgebiete, die von Fischkunde bis zur Gesetzeskunde reichen, mindestens sechs von zehn Fragen korrekt beantwortet werden.

Praktischer Test
Der zweite Teil besteht aus einem praktischen Test. Hierbei muss eine ausreichende Artenkenntnis der hier vorkommenden Fische, Neunaugen und Krebse nachgewiesen sowie eine Angel zum Fangen einer bestimmten Fischart waidgerecht zusammengestellt werden.

Von den 165 erfolgreichen Prüflingen kamen 16 aus Bergkamen, acht aus Bönen, vier aus Fröndenberg, vier aus Holzwickede, acht aus Kamen, 22 aus Lünen, fünf aus Selm, 17 aus Schwerte, 21 aus Unna, sechs aus Werne und 54 aus nicht kreisangehörigen Städten und Gemeinden.

Die Prüfungskommission der Unteren Fischereibehörde des Kreises überzeugte sich an den verschiedenen Testtagen vom insgesamt guten Ausbildungsstand der Prüflinge. Deutlich in der Minderzahl waren mit 20 Teilnehmern erneut die weiblichen Kandidatinnen.

Übrigens: Die nächsten Prüfungen stehen im November 2019 an. Anmeldungen sind bis zum 14. Oktober möglich. Mehr dazu ist unter www.kreis-unna.de (Stichwort "Fischerprüfung") zu finden. PK | PKU

Klimaschutzflagge für Schräder Abgastechnick

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203161PUmweltdezernent Ludwig Holzbeck (r.) überreichte Vertretern der Firma Schräder (2. und 4.v.l.) die Klimaschutzflagge. Mit dabei auch Kamens Bürgermeisterin Elke Kappen. Foto: Mirco Gluth - Foto: Kreis Unna

Systemlösung spart Energie

Kreis Unna. Innovation aus der Region: Die Firma Schräder Abgastechnik hat eine umfassende Systemlösung zur Wärmerückgewinnung aus industriellen Abgasen entwickelt und gebaut. Das System spart Energie und senkt den Ausstoß von Kohlendioxid. Vorbildliches unternehmerisches Handeln für den Klimaschutz, meinen die Landesarbeitsgemeinschaft Agenda 21 NRW e.V. und der Kreis Unna und zeichneten das Unternehmen mit der Klimaschutzflagge aus.

Schräder Abgastechnologie ist ein inhabergeführtes Familienunternehmen mit 70 Mitarbeitern. Die Firma entwickelt und produziert seit 1949 Abgasleitungen und ist heute einer der führenden Hersteller von Schornsteintechnik aus Edelstahl in Deutschland.

Umweltgerecht produzieren und Kosten senken
2008 griff Schräder mit den Themen Feinstaubminderung und Energieeffizienz zwei Schnittpunkte zur Abgastechnik auf und etablierte sich im Bereich der Wärmerückgewinnung aus industrieller Abwärme. Der Erfolg verwundert nicht, ist doch die Bereitstellung von Energie für den Produktionsprozess für die Industrie und das verarbeitende Gewerbe ein stetig steigender Kostenfaktor.

Die Schräder-Systemlösung umfasst Anfangsmessung, Planung, Bau und Installation von Wärmetauschern und Abgasanlagen ebenso wie die Integration von Hydraulik und Steuerung und kommt inzwischen sowohl in der Metallindustrie, in Großbäckereien oder auch im Hotel- und Gaststättengewerbe zum Einsatz. PK | PKU

Unter der Überschrift "Glückstaten" ein Faires Frühstück mit Foodsharing im Pavillon am Neumarkt

am . Veröffentlicht in Natur & Umwelt

vzfoodleben619Kamen. Die Umweltberaterin der Verbraucherzentrale Jutta Eickelpasch und der Klimaschutzmanager Tim Scharschuch luden am Montag (03.06.2019) ein zum kostenlosen Frühstück mit fairen Getränken und geretteten Lebensmitteln ein. Anlass ist die europäische Woche der Nachhaltigkeit, die noch bis Mittwoch im ganzen Land mit verschiedenen Aktionen gefeiert wird. Im Kamener Pavillon ging es am Montag (03.06.2019) um Lebensmittelwertschätzung. Die Aktion wurde von der FaireTrade-AG und Foodsharing Kamen/Bergkamen unterstützt. Foodsharing rettet fast täglich Lebensmittel vor dem Müll und verteilt es an Interessenten. Auch sie konnten heute auf ihr Initiative aufmerksam machen, Informationen und Leckereien verteilen. Mitstreiter*innen ständig gesucht.

Archiv: Europäische Aktionstage Nachhaltigkeit (30.05. - 05.06.2019)

 

Kamener Stadtpflanzen - Folge 22: Der Waldmeister

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sp22GLvon Dr. Götz Loos

Kamen. Der Waldmeister (Galium odoratum) ist ein echtes Maienkraut und das nicht nur wegen der Maibowle. Der bekannte Geruch und Geschmack stammt vom Inhaltsstoff Cumarin, der allerdings in reiner Form erst beim Welken oder Zerreiben der Pflanzen entsteht. Waldmeister wurde früher fast schrankenlos verwendet, heute gibt es Grenzwerte für seinen Einsatz, weil hohe Dosen von Cumarin Benommenheit und schwere Kopfschmerzen auslösen können sowie - noch schlimmer - Leberschäden. Als Heilkraut und Gewürzpflanze fand die Pflanze seit dem frühen Mittelalter reichlich Einsatz. Ob sie in den Klostergärten gepflanzt oder in Wäldern gesammelt wurde, ist zumindest für unseren Raum nicht geklärt. In Kamen ist das Gewächs vermutlich nicht heimisch (eventuell in Heeren). Die heutigen hiesigen Waldvorkommen, von denen es einige gibt, deuten durchgehend auf Verschleppung mit Gartenabfällen oder Verwilderung aus benachbarten Gärten hin. Erst auf den Cappenberger Höhen und im Hügelland um Werne, also nördlich der Lippe, ist der Waldmeister in Wäldern auf basischen Böden ursprünglich zu finden. Im Siedlungsbereich Kamen-Mitte ist er heutzutage nicht selten in Gärten, oft in Vorgartenstücken, zu sehen, jedoch eher als Zierpflanze denn als Nutzpflanze. Er breitet sich recht zügig in Gärten aus, wenn nicht eingegriffen wird, allerdings meist vergleichsweise moderat. Und von dort breitet er sich in benachbarte Grundstücke, auch Pflasterfugen, aus. Mit Gartenabfällen wird er in Gebüsche und Gehölzbestände verschleppt, z.B. am Sesekedamm. Diese Vorkommen dürften alle jünger neophytisch sein, da die Art wie viele Zierpflanzen erst nach dem Wandel der Nutzgärten zu Ziergärten vermehrt gepflanzt wurde. Allerdings habe ich ihn früher auch mehrfach in Nutzgärten gesehen, zuletzt noch auf Grabeland, das von türkischstämmigen Leuten bewirtschaftet wurde.
Eigentlich müsste das Pflänzchen Waldmeister-Labkraut heißen: Die weißen, rechtwinklig zueinander stehenden, zugespitzten Kronzipfel und die in Quirlen angeordneten Blättern weisen es klar als Labkrautgewächs aus. Normalerweise bilden sich aus einem Exemplar durch ungeschlechtliche Fortpflanzung ganze Bestände aus. Auf geschlechtlichem Weg entwickelt der Waldmeister rundliche Früchte, die mit Widerhaken ausgestattet sind, die an Tierfellen und menschlicher Kleidung haften und so für eine Fernausbreitung sorgen - ähnlich wie beim verwandten Kletten-Labkraut.