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Verbraucherzentrale Kamen ist jetzt "Refill-Station"

am . Veröffentlicht in Natur & Umwelt

Vzrefill819Kamen. Ab dem 1. August ist die Verbraucherzentrale Kamen auch offiziell "Refill-Station". Das verkündeten jetzt Leiterin Elvira Roth und Umweltberaterin Jutta Eickelpasch und laden ganzjährig zum Wassernachschub für Fußgänger und Radfahrer ein. Ab jetzt sofort kann sich jedermann die mitgebrachte Flasche in der Beratungsstelle mit Trinkwasser auffüllen lassen.

In Deutschland gibt es seit der Gründung der Refill-Organisation 2017 bereits deutlich über 3000 Stationen, alle auf der Internet-Landkarte von Refill-Deutschland zu finden und an einem Aufkleber im Fenster der Teilnehmenden zu erkennen.
Ziel der Aktion ist einerseits das gut schmeckende und stark kontrollierte Trinkwasser in unserer Region zu bewerben und gleichzeitig einen Beitrag zum weniger Getränkeverpackung zu leisten. 

Denn trotz vielfacher Bemühung und immer mehr Bewusstsein stiegen die Verpackungsberge in den Deutschland in den letzten zwanzig Jahren immer weiter an. 
Immer mehr Angebote von Fastfood  bis Bring-Service, sowie das Angebot von to-go-Getränken und -Speisen sind ein Grund für diese Entwicklung. Getränkeverpackungen, vor allem Einweg-Plastik-Flaschen, machen da einen ganz großen Anteil aus. 

Getränkeverpackung - als Müllverursacher
Die Verbraucherzentrale wirbt für Glasflaschen aus der Region, das heißt, vom regionalen Abfüller.
Umweltberaterin Eickelpasch: "Diese gibt es, verschiedene Sorten, in Getränkemärkten, meistens sind sie zudem noch sehr günstig." Es gibt hier Mineralwasser aus Bochum, Dortmund, Essen, Säfte aus aus dem Sauerland oder Ostwestfalen... das Angebot ist groß. 
Die Mehrweg-Glasflasche wird bis zu 50mal wieder befüllt und ist besonders umweltfreundlich - wenn sie aus NRW kommt und nur kurze Transportwege hat. 

Doch am Besten ist der Müll, der garnicht erst entsteht! 
Daher empfehlen die Verbraucherschützerinnen auch einfach öfter einmal Trinkwasser aus dem Kran zu trinken: es ist zudem fast kostenlos, kalorienfrei und echt erfrischend!

Ratgeber und Infomaterial zu Verpackungsvermeidung und Trinkwasser sind kostenlos in der Verbraucherzentrale Kamen,  in der Kirchstr. 7,  zu bekommen.

So lebt's in Kamen und rundherum - Organismenwelt im Kreis Unna - Folge 3: Die Punktierte Zartschrecke

am . Veröffentlicht in Natur & Umwelt

GLF3 2719Die Punktierte Zartschreckevon Dr. Götz Loos

Kamen. Auch schon mal erschreckt, als abends plötzlich an der Zimmerdecke eine Heuschrecke saß? Neben den Eichenschrecken ist es besonders die Punktierte Zartschrecke (Leptophyes punctatissima), die aus den Gebüschen neben den Häusern hin und wieder in Wohnungen gelangt. Dabei hat sie hier nichts Gutes zu erwarten. Nahrung findet sie hier nicht und für den Menschen ist sie absolut harmlos. Statt mit dem Schlappen draufzuhauen, fängt man sie besser vorsichtig und setzt sie nach draußen. Kann sie entkommen und sich in der Wohnung verstecken, verhungert sie und man findet beim Saubermachen dann ihre Mumie. Also besser mit Umsicht fangen und sie vor diesem Schicksal bewahren!

Die Punktierte Zartschrecke gehört zu den Laubheuschrecken, wie man an den körperlangen Fühlern erkennen kann. Anders als viele andere Langfühlerschrecken ist sie jedoch ein reiner Vegetarier, mit Bevorzugung von Baum-Laubblättern. Der grüne Körper ist dicht blauschwärzlich bis bräunlich punktiert, was bei Larven viel stärker auf den ersten Blick auffällt. Besonders am Halsschild sind seitlich oben gelbliche oder weiße Streifen vorhanden. Bei Männchen, die etwas kleiner sind als die bis 1,7 cm langen Weibchen, findet sich auf dem Rücken oft ein brauner Längsstreifen. Flügel sind eher stummelartig ausgebildet, bei Männchen etwas stärker. Weibchen besitzen zum Eier legen am Ende des Hinterleibes einen sichelartigen Legesäbel. Der Gesang bzw. die Rufe sind kaum wahrnehmbar, am besten mit Hilfe eines Detektors für Fledermausrufe zu ermitteln.

Im Kreis Unna ist diese Heuschrecke weit verbreitet. Da sie Bäume, Sträucher und Hochstaudenbestände bewohnt, fehlt sie hier nirgendwo großräumig, aber größere Bäume sollten schon vermehrt vorhanden sein. Deshalb sind Nachweise in baumarmen Ackerbaugebieten selten, Häufungen gibt es hingegen in Siedlungsbereichen mit entsprechenden Baumbeständen.

Archiv: Serie: So lebt's in Kamen und rundherum - Organismenwelt im Kreis UnnaGLF3719

Erfrischung für das Kamener Grün: Feuerwehr versorgt Bäume und Pflanzen mit Wasser

am . Veröffentlicht in Natur & Umwelt

fwkbaeume719Kamen. Die anhaltende Hitze setzt der Natur zu: Vor allem junge Bäume drohen zu vertrocknen. Weil der städtische Betriebshof mit dem Bewässern allein nicht hinterherkommt, hat die Freiwillige Feuerwehr wieder ihre Hilfe angeboten. Mit Tanklöschfahrzeugen unterstützt die Freiwillige Feuerwehr die Bewässerung im Kamener Stadtgebiet.

Archiv: Umwelttipp: Anhaltende Hitze und zu geringe Niederschlagsmengen lassen Bäume dursten

Hitze in der Stadt

Erneute Hitzewelle kann Heimtiere in Gefahr bringen

am . Veröffentlicht in Natur & Umwelt

jay entspanntKWFoto: Archiv KamenWeb.deDer Deutsche Tierschutzbund warnt vor den Gefahren, die die erneute Sommerhitze für Tiere bereithält. Tierhalter sollten jetzt entsprechende Maßnahmen treffen und ihre Heimtiere bei den steigenden Temperaturen stets im Blick behalten. Im schlimmsten Fall droht der Tod durch einen Hitzschlag.

„Anders als der Mensch können viele Tierarten nicht schwitzen. Die meisten Heimtiere regulieren ihren Wärmehaushalt über Trinken oder Hecheln“, erklärt Dr. Moira Gerlach, Fachreferentin für Heimtiere beim Deutschen Tierschutzbund. „Deshalb ist jederzeit verfügbares frisches Trinkwasser wichtig. Außerdem braucht das Tier einen kühlen Schattenplatz, an den es sich stets zurückziehen kann. Große Anstrengungen sollten dringend vermieden werden.“

Idealerweise wird das Gassigehen mit Hunden in die kühleren Morgen- und Abendstunden verlegt. Ein Hundepool kann für die Vierbeiner die nötige Abkühlung bringen; Katzen bevorzugen dagegen ein schattiges Plätzchen im Garten oder ziehen sich gern ins kühlere Badezimmer oder den Keller zurück. Wer Kaninchen oder Meerschweinchen im Außengehege hält, sollte immer prüfen, ob sich ein großer Teil des Geheges den ganzen Tag über im Schatten befindet. Schatten spendende Häuschen, kühle Steinplatten oder feuchte aufgehängte Tücher können zusätzlich für Kühlung sorgen.

Unter keinen Umständen dürfen Tiere alleine im Auto gelassen werden. Auch bei bedecktem Himmel oder geöffneten Fenstern steigt die Temperatur im Inneren rasch auf 50 Grad und mehr an und das Fahrzeug kann so schon innerhalb weniger Minuten zur tödlichen Falle werden.

Schnelles Handeln bei Überhitzung

Um mögliche Veränderungen im Verhalten sofort feststellen zu können, sollten Halter ihre Tiere derzeit besonders aufmerksam beobachten. Bei ersten Anzeichen von Überhitzung wie starkem Hecheln und Unruhe gilt es, schnell zu handeln: Das Tier muss aus der Hitze gebracht werden; nasse Handtücher um die Gliedmaßen helfen bei der Abkühlung. Wenn Symptome auftreten, die auf einen Hitzschlag deuten, muss unmittelbar ein Tierarzt aufgesucht werden. Lebensgefährliche Kreislaufprobleme können sich durch stark gerötete oder sehr blasse Schleimhäute, flache Atmung, verlangsamte Reaktionen und apathisches Verhalten äußern. Dringende Warnsignale sind außerdem Gleichgewichtsstörungen, Erbrechen und schließlich Bewusstlosigkeit.

Weitere Informationen dazu, worauf Tierhalter achten sollten, gibt der Deutsche Tierschutzbund auf seiner Website: www.tierschutzbund.de/information/hintergrund/heimtiere/tiere-und-hitze

Legende oder Wirklichkeit? Der Mond und seine Einflüsse auf Natur und Lebewesen

am . Veröffentlicht in Natur & Umwelt

Mond1 210119LBFoto: Lukas Brackelmann für KamenWeb.devon Dr. Götz Loos

Kamen. Das Jubiläum der ersten Mondlandemission wird in diesen Tagen groß gefeiert und wenn man die Bilder davon betrachtet, könnte man wissenschaftlich nüchtern sagen: Der Mond ist ein fester, steiniger Himmelskörper, nichts weiter - kein Grund für Glauben und Aberglauben, nichts Unerklärliches, kein “Mann im Mond“, keine mondbewohnenden Lebewesen...

Dass es nicht ganz so einfach ist, weiß jeder “Mondfühlige“: Schlechtes Schlafen bei Vollmond. Einige Menschen zeigen sogar in Abhängigkeit von den einzelnen Mondphasen zwischen Vollmond und seiner scheinbaren Abwesenheit (Neumond) ein jeweils ganz anderes Schlafverhalten. Und von Hunden - geschweige denn Wölfen, die den Vollmond anheulen und anbellen, hat wohl auch jeder schon gehört.

Der Einfluss des Mondes bzw. der Mondphasen auf verschiedene Meerestiere ist bekannt. Direkte Wirkungen der jeweiligen Mondphase auf Wanderverhalten, Orientierung und Nahrungssuche sind belegt. Indirekte Wirkungen in den Meeren verursachen die Gezeiten, die besonders stark im Wattenmeer der Nordsee auftreten, als Wechsel von Ebbe und Flut. Die dabei wirkenden Kräfte könnte man auch in anderen Gewässern vermuten und nicht zuletzt in Lebewesen, da deren Körper überwiegend mehrheitlich aus Wasser bestehen.

Aber die Ergebnisse entsprechender Studien sind widersprüchlich. Und bei nachweisbaren Einflüssen ist ihre Rückführbarkeit auf eine mögliche Gezeitenwirkung nicht absicherbar. Selbst Schlafstudien beim Menschen mit Beobachtung des Verhaltens und Messung der Produktion von Schlafhormonen etc. sind unterschiedlich ausgefallen. Klar ist, dass es Menschen gibt, bei denen bei Vollmond deutlich weniger Schlafhormone ausgeschüttet werden und die dann an Schlafstörungen leiden. Teilweise scheint die Psyche  hier einen größeren Einfluss aufzuweisen, aber selbst diesbezüglich kann kein eindeutiges Ergebnis benannt werden.

Astrologische Auswüchse wie Mondkalender, generell der Durchgang des Mondes durch die Tierkreiszeichen in Form der entsprechenden Sternbilder, werden für ganz unterschiedliche Zwecke bemüht, seien es menschliches Wohlbefinden, operative Eingriffe an Haustieren oder die Aussaat und Ernte von Nutzpflanzen. Und tatsächlich gibt es nach objektivierten Studien teilweise Zusammenhänge, während andere Studien mit gleichem Inhalt wiederum keine Zusammenhänge bemerken konnten.

Der Monddurchgang durch die Tierkreiszeichen bietet allerdings die schwächsten Nachweise. Vielmehr sind es tatsächlich die Mondphasen, die Position des Mondes beim Auf- und Absteigen am Himmel und dessen veränderliche Erdnähe durch seine elliptische Umlaufbahn, die eine Bedeutung zu haben scheinen. Bei Nutzpflanzen konnten solche Abhängigkeiten nachgewiesen werden. So weisen zumindest einige Sorten des Roggen, die vor Vollmond ausgesät werden, eine höhere Keimungsrate auf als vergleichbare Aussaaten vor Neumond. Auch bei Gartengemüse wie Möhren, Radieschen und Bohnen gibt es klare Nachweise - allerdings bei jeder Art individuell abhängig entweder von der Mondphase oder der Position oder der Erdnähe. Die Ideen des anthroposophisch orientierten Landbaus und anderer Richtungen meist ökologischer Landwirtschaft sind damit wenigstens zum Teil nicht falsch.

Gezeitenwirkungen lassen sich bei kleinen Binnengewässern nicht nachweisen, geschweige denn beim Wassergehalt von Lebewesen - so zumindest die Überzeugung einiger Forscher. Dem entgegen stehen aber Beobachtungen, dass der Wassergehalt bei bestimmten Bäumen im Gezeitenrhythmus ab- und zunimmt. Und ebenso konnte gezeigt werden, dass bei Vollmond geschlagenes Holz schneller fault oder von holzfressenden Lebewesen befallen wird als bei anderen Mondphasen.

So hat der Mond also zweifellos einen Einfluss auf die Lebewelt auf der Erde. Das Ausmaß und die genauen Ursachen für diese und jene Reaktion auf den Mond scheinen allerdings unterschiedlich zu sein.

Archiv: Mondfinsternis für Frühaufsteher

Kamener Stadtpflanzen - Folge 25: Die Kleine Braunelle

am . Veröffentlicht in Natur & Umwelt

sp25GL 2Fotos: Dr. Götz Loos für KamenWeb.de

von Dr. Götz Loos

sp25 GL1Kamen. Werden die Scherrasen in den Parks, Anlagen und Gärten gemäht, ist es erstaunlich, wie schnell einige der kurz abgemähten Pflanzen wieder zur Blüte kommen - zwar jetzt auf kürzerem Stängel, aber doch rasch erneut dabei.

Eines dieser schnell wieder blühenden Gewächse ist die Kleine Braunelle (Prunella vulgaris) mit ihren meist blauen, in Ober- und Unterlippe (letztere mit Fransen am Rand) gegliederten Kronen, die sie zusammen mit dem vierkantigen Stängel als Lippenblütengewächs ausweisen. Auffällig ist, dass die so verwachsenen Kronen aus einer mehr oder weniger langen Blütenstands-Walze herauskommen, die von den ziemlich derben Kelchen gebildet wird. Nach der Mahd sind die (wieder) blühenden Exemplare kaum länger als 4 cm; lässt man die Pflanzen wachsen, können sie jedoch bis 30 cm hoch werden. Nichtblühend ist die Art auch leicht zu erkennen, da die unteren Blätter eiförmig sind, deren Flächen (Spreiten) sich meist ziemlich plötzlich in den Stiel verschmälern, wodurch sie etwas spatelartig aussehen; andere Lippenblütler mit ähnlichen Blättern erzeugen zerrieben einen aromatischen Duft (z.B. Dost), bei den Braunellen ist nichts zu riechen - dafür schmecken sie etwas würzig.

Von den Inhaltsstoffen her ist diese im Alltag wenig beachtete Art allerdings ein Tausendsassa: von blutreinigend über wirksam gegen UV-Strahlung bis hin zu Wirkungen auf das Immunsystem und gegen Herpes. Reich ist sie vor allem an Gerbstoffen. Ihre Nutzung ist im ostasiatischen Raum, wo diese inzwischen fast weltweit auftretende Pflanze ebenfalls vorkommt, aber sehr viel ausgedehnter als in Europa.

Standorte sind in erste Linie Grünländer aller Art. Im Siedlungsbereich von Kamen-Mitte gibt es kaum einen Scher- und Zierrasen, in dem die Kleine Braunelle fehlt - abgesehen von übertrieben pingelig “gepflegten“ Gartenrasen. Sie verträgt Tritt ähnlich passabel wie häufiges Mähen und ist dann auch Lückenbüßer, wo die Rasengräser nicht mehr richtig dicht wachsen - ebenso dort, wo die Rasen Trockenschäden erlitten haben, wie man in diesem Frühjahr gut feststellen konnte. Da sie Trockenheit und Feuchtigkeit gleichermaßen gut erträgt, findet man sie einerseits in Pflasterfugen sowie an Weg- und Straßenrändern, andererseits an grasigen Gewässerufern. Vor allem aber besiedelt die Kleine Braunelle aber zudem offene Brachen; so war sie z.B. auf der seinerzeit unbebauten Monopolbrache ziemlich häufig zu finden - und ist dann nach der Bebauung in die Gärten dort reichlich vorgedrungen, vor allem in die angelegten Rasen.

Archiv: Serie Kamener Stadtpflanzen