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CDU-Antrag: Rat stimmt abgeänderter Klimacheck-Version zu

am . Veröffentlicht in Kommunalpolitik

Ratsaal18CVFoto: Christoph Volkmer / Archiv KamenWeb.de

von Alex Grün

Kamen. Sechs einstimmige Abstimmungen gab es in der letzten Sitzung des Rates der Stadt Kamen.

Die CDU-Fraktion hatte im Oktober einen Antrag zur Einführung eines Klimachecks auf die Tagesordnung setzen lassen. Darunter stellte sie sich konkret vor, dass "künftig in den Vorlagen für politische Beschlüsse die Auswirkungen der jeweiligen Maßnahme auf das (Stadt-)Klima als wesentliche Entscheidungsgrundlage dargestellt werden" - in Form von regulären Dokumentationen, die demnächst zur "Routineaufgabe in allen Bereichen der Stadt Kamen" werden sollen und als Entscheidungsgrundlage für Maßnahmen dienen soll. Nach der Beschlussfassung solle die Verwaltung, spätestens bis zur ersten Ratssitzung des kommenden Jahres, den zuständigen Fachausschüssen einen Vorschlag für Definitionen von Einflussfaktoren und Klimabelangen vorlegen. In diesem Zeitraum solle von Verwaltungsseite "ein Verfahrensvorschlag zu erarbeiten, wie entsprechend Vorinformationen Eingang finden können für Anträge von Fraktionen und anderen Interessenvertretern in den Gremien". Nach dem Motto "wenn schon, denn schon" sieht die CDU-Fraktion nach der "abgespeckten" Version der Ausrufung des Klimanotstandes Rat und Verwaltung in der Pflicht, den "Worten auch Taten folgen zu lassen", so Fraktionschef Ralf Eisenhardt. Geschaffen werden müsse "ein Instrument, das uns hilft, unsere Anträge besser einschätzen zu können", sagt Eisenhardt. SPD-Fraktionsvorsitzender Daniel Heidler machte klar, dass seine Fraktion zur Ablehnung tendiere, da nicht jede Maßnahme dokumentiert werden könne, die klimatechnisch problematisch sei, von der zugegebenermaßen nicht gerade klimafreundlichen Kamener Winterwelt bis hin zum Gratis-Kugelschreiber im Rathaus. Ähnlich sieht es Heike Schaumann von der Fraktion Freie Wähler/FDP: Auch sie kündigte mit Blick auf die "unverhältnismäßige Zusatzarbeit für die Verwaltung" dem Beschlussvorschlag der CDU in seiner ursprünglichen Form eine Absage an. Geeinigt wurde sich letztlich auf eine geänderte Version des CDU-Antrags, die besagt, dass "die Verwaltung beauftragt wird, zu prüfen, in welchen Verwaltungsbereichen ein Klimacheck unter Berücksichtigung der aktuellen Personalsituation umzusetzen ist, und welche Auswirkungen ein solches Vorgehen hat". Das Ergebnis solle noch in dieser Wahlperiode dem Rat vorgelegt werden - auf dieses Zeitlimit bestanden die Antragssteller. Bis auf die beiden Enthaltungen seitens der FW/FDP-Fraktion wurde der umgestaltete Antrag einstimmig angenommen. Einstimmig abgestimmt wurde auch für die Verlängerung des städtischen Klimaschutzmanagements für weitere zwei Jahre. SPD-Fraktionschef Daniel Heidler wünscht sich eine Weiterführung der städtischen Einrichtung auch nach der jetzigen Förderphase, die im April nächsten Jahres endet. Die mögliche weiterlaufende Förderung sinkt auf 55 Prozent des vorigen Volumens. Trotzdem wurde die Beantragung einstimmig beschlossen: "Wir wollen diese Stelle dauerhaft, am besten für immer", betont Heidler. Stellvertretender Bündnis 90/Grüne-Sprecher Stefan Helmken befürchtet, dass der verdiente Klimamanager Tim Scharschuch "uns flöten geht", wenn er nicht irgendwann eine unbefristete Stelle geboten bekomme. Ebenfalls einstimmig zugestimmt wurde über die Grundsanierung und Erneuerung der Netzersatzanlage im Rathaus, über die Bildung eines Wahlausschusses für die anstehenden Kommunalwahlen, über die Änderung der öffentlich-rechtlichen Vereinbarung über die Bestellung eines gemeinsamen Datenschutzbeauftragten für den Kreis und die Kommunen Kamen, Bönen, Fröndenberg, Holzwickede, Unna, Selm und Werne sowie der Bestellung eines gemeinsamen IT-Sicherheitsbeauftragten.

Kämmerer wirft im Rat Blick über den Tellerrand des Konsolidierungshaushaltes

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Haushalt19AGChristian Völkel, Leiter des städtischen Finanzservice, Kämmerer Ralf Tost und Bürgermeisterin Elke Kappen freuen sich, auch für das kommende Jahr eine unverändert stabile Gebührenkalkulation präsentieren zu können. Foto: Alex Grün für KamenWeb.devon Alex Grün

Kamen. Kämmerer Ralf Tost brachte auf der letzten Sitzung des Rates der Stadt Kamen die Haushaltssatzung, Produkthaushalt und Stellenplan für das Jahr 2020 ein.Erstmals wurde ein Blick über die ersehnte Konsolidierung hinaus geworfen: ins Jahr 2023.

Ordentlichen Erträgen in Höhe von 127.515 Mio. stehen im nächsten Jahr kalkulierte 133.298 Mio. Euro an Aufwendungen gegenüber. Während der Ergebnisansatz für das kommende Jahr noch bei einem Minus von 5,672 Mio. Euro liegt - 1,3 Mio. über der ursprünglichen Prognose von -4,3 Mio. -ist der Blick in die Zukunft positiv ausgerichtet: Liegt das angepeilte Planungsergebnis für 2021 noch bei einem Minus von 2.981.066 Euro, geht Tost für die Jahre 2022und 2023 jeweils von einem positiven Ergebnis von 365,751 beziehungsweise 634.546 Euroaus.Die Transferaufwendungen bilden mit 59,74 Mio. Euro wie erwartet den Löwenanteil am Aufwendungskuchen, der aus insgesamt 133,3 Mio. Euro besteht. Gegenüber dem Vorjahr ist er um mehr als sechs Mio. Euro angestiegen. Gestiegen sind auch die Transferleistungen um 5,8 Prozent, von denen wie gewohnt die Kreisumlage mit 28,2 Mio. Euro den größten Posten einnimmt. Im Produktplan für die Jahre bis 2023 wird hier von einem Anstieg auf 30,2 Mio. Euro gerechnet. Im Ansteigen begriffen sind auch Steuern und ähnliche Abgabenum 1,8 Mio. auf 51,9 Mio. Euro, was der Anhebung der Grundsteuer B sowie der positiven Entwicklung der Gewerbesteuer zuzuschreiben ist, deren Aufkommen eine Mio. Euro höher lag als erwartet und die für das kommende Jahr mit 16 Mio. Euro und für die Folgejahre stabil bei 15,5 Mio. Euro kalkuliert wird. Die Entwicklung der Einkommensteuer,für die für die Jahre 2020 bis 2023 ein Anstieg auf 25,8 Mio. erwartet wird, sei ein Zeichen dafür, dass durchaus Kaufkraft in Kamen vorhanden sei, so Tost. Nur müsse man auch dafür sorgen, dass diese möglichst auch in der Stadt bleibe. Auch die Zuwendungen und allgemeinen Umlagen steigen um 3,7 Mio. auf 47,2 Mio. Euro. Doch letztlich sorgen hochschnellende Kosten für das Minuszeichen vor dem Jahresergebnis.Die Aufwendungen für investive Maßnahmen, die im nächsten Jahr getroffen werden sollen, belaufen sich auf ein Gesamtvolumen von insgesamt 14.348.230 Euro, davon 4.742.500 Euro für Tiefbaumaßnahmen, bei denen der Umbau des Heerener Nebenzentrums mit einer Auszahlung von 1,7 Mio. Euro den größten Anteil hat, gefolgt von den anstehenden Brückensanierungen. Der Umbau der Offenen Ganztagsschule an der Friedrich-Ebert-Schule schlägt bei den Hochbaumaßnahmen mit 2,4 Mio. Euro am heftigsten zu Buche, insgesamt wird für diesen Bereich mit rund 6,4 Mio. Euro an Investitionsaufwendungen gerechnet.Um die seit Jahren bestehende Stabilität bei den Grundbesitzabgaben zudemonstrieren, beschränkte sich Kämmerer Tost auf eine einzelne Tabellensäule ohne Vorjahresvergleich, die sich aus Grundtsteuer B, Straßenreinigung, Bio- und Restmülltonne sowie Niederschlags- und Schmutzwasser zusammensetzt und die bei einem durchschnittlichen Vier-Personen-Haushalt ein Gesamtvolumen von 1.475 Euro aufweist. Für das städtische Eigenkapital, das in den letzten fünf Jahren um mehr als die Hälfte dezimiert wurde und bis 2021 auf dann 22,1 Mio. Euro weiterschrumpfen wirdwerde es spätstens ab 2022 wieder bergauf gehen, prognostiziert Tost. War der Kämmerer vor zwei Jahren noch von einer Absenkung der investiven Darlehen ausgegangen, rechnet er mit Blick auf die Sanierung des Gymnasiums jetzt schon für das Jahr 2021 mit einer Nettoneuverschuldung von rund 1,5 Mio. Euro. "Die in den nächsten Jahren notwendigen Sanierungen, insbesondere am Gymnasium, kehren die Entwicklung zunächst erst einmal um", erklärte Tost im Rat. Auch in der folgenden Bauphase, die planmäßig bis 2022 laufen soll, wird die unvermeidliche Aufnahme neuer Kredite vorausgesagt.Im Stellenplan ist die Entwicklung der vollzeitverrechneten Stellen auf 430 gestiegen, was den "wahnsinnigen Steigerungszahlen bei den Rettungsdienst- und Feuerwehreinsätzen" zuzuschreiben sei, so Tost. Insgesamt betragen die Personal- und Versorgungsaufwendungen für das kommende Jahr 33,8 Mio. Euro. Wären nicht in den vergangenen Jahren unvorhergesehene Ausgaben zur Erfüllung der kommunalen Versorgungspflicht angefallen, wäre die Stadt "jetzt schon in der Konsolidierung", so Bürgermeisterin Elke Kappen. Mit der Umsetzung des Konnexitätsprinzips, sprich: des finanziellen Ausgleichs für die Kommunen für die Umsetzung von Bundesaufgaben, hätten bundesweit alle Kommunen zu kämpfen, so Kappen. Die Verwaltung habe einen Halshaltsplanentwurf vorgelegt, der derzeit auch im Zeitraum der mittleren Finanzplanung ohne Steueranhebungen auskomme und damit über das Konsolidierungs-Zieljahr 2022 hinaus. "Ich will und werde Ihnen nicht sagen oder suggerieren, wir seien über den Berg", so Tost gegenüber den Mitgliedern des Rates, dazu seien noch "zu viele Unbekannte auf dem Weg". Aber: Der Weg, den man 2012 eingeschlagen hat, sei aus heutiger Sicht absolut richtig, ist er überzeugt. Rechtzeitig habe man auf nötige Steuererhöhungen hingewiesen, heimliche habe es nicht gegeben. Und, so Tost: "Wir sind noch immer auf Kurs".

Stadt und GWA wollen "Alibikompostierung" entgegen wirken

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Kompost1119AGRichtig kompostieren will gelernt sein: Stadt und GWA wollen dabei helfen. Foto: Archivvon Alex Grün

KamenDie Stadt Kamen und die Gesellschaft für Wertstoff- und Abfallwirtschaft des Kreises Unna (GWA) wollen künftig in Sachen Abfalltrennung und Gebührengerechtigkeit noch enger kooperieren.

Im Umwelt- und Klimaausschuss stellte Andreas Hellmich, Leiter Abfallberatung und Öffentlichkeitsarbeit der GWA, besonderen Handlungsbedarf im Bereich Eigenkompostierung und Abfalltrennung mit der Biotonne fest. Immer noch sei ein Viertel dessen, was als Restmüll verbrannt wird, in Wirklichkeit Biomüll, erklärt Hellmich. Störstoffe in den Biotonnen sorge für regelmäßige Umdeklarierungen ganzer Fahrzeugladungen zu Restmüll, außerdem führten fehlende Biotonnen zu Fehlbefüllungen der Restmülltonne - auch bei den Bürgern, die Eigenkompostierung angemeldet haben, aber aufgrund mangelnden Fachwissens oder aus Ignoranz nicht wissen, wohin mit ihrem Biomüll. Die Folgen seien unnötige Mehrkosten durch die Verbrennung von Bioabfällen, das Entstehen geringerer Verwertungsmengen als möglich und gesetzlich vorgegeben - und auch eine ungerechte Verteilung der Gebühren, in der Regel zu Lasten der Haushalte, die ihren Müll sachgerecht sortieren. Rund 35 Prozent der Haushalte seien Eigenkompostierer, wobei der Großteil nur einen Teil seiner kompostierfähigen Abfälle sachgerecht entsorgt: Große Mengen kompostierfähiger Abfälle wie Essenreste, Küchenabfälle oder sogenanntes Unkraut würden über die Restmülltonne entsorgt -"Alibikompostierung" ist das Stichwort.Um diesem Missstand entgegen zu wirken, sollenangemeldete Eigenkompostierer, die weiterhin auf den Anschluss an die Biotonne verzichten wollen, künftig sozusagen "gecoacht" werden. Grundsätzlich gilt nach dem neuen Kreislaufwirtschaftsgesetzes, dass alle kompostierfähigen Abfälle zu kompostieren sind, und zwarauf dem eigenen Grundstück. Zu Hilfe genommen werden kann dabei auch die kürzlich vom Umweltbundesamt herausgegebene "Kompostier-Fibel". Die Eigenkompostierer sind also künftig angehalten, bei Verzicht auf den Anschluss an die Biotonne ihr Fachwissen nachzuweisen. Diesbezügliche Kontrollen werden bereits seit zwei Jahren durchgeführt. Erweisen sich die Eigenkompostierer zum wiederholten Mal als unfähig, gibt es den zwangsweisen Anschluss an die Biotonne, die derzeit rund 7.700 Haushalte in Anspruch nehmen - Hellmich rechnet demnächst mit einem Anstieg. Konkret heißt das: Alle Eigentümer von Kamener Grundstücken, auf denen mindestens eine Restmülltonne, aber keine Biotonne steht, werden in den kommenden Wochen angeschrieben und bekommen die Option, einen Antrag auf die Biotonne zu stellen. Kommt nach dem zweiten Anschreiben keine Antwort, müssen die Eigentümer damit rechnen, dass ein Mitarbeiter der GWA erscheint und nach dem Rechten sieht"Biotonne und Eigenkompostierung sollen sich ergänzen, nicht gegenseitig ersetzen", erklärt Diplom-Raumplaner Hellmich. Im Umwelt- und Klimaausschuss stieß der Vorstoß vom Stadt und GWA auf geteilte Meinungen. CDU-Mann Karsten Diedrichs-Späh kritisierte, dass die Biotonne künftig praktisch aufgezwängt werde, die sonst auf freiwilliger Basis beantragt werden konnte. Sachkundiger Bürger Klaus-Bernhard Kühnapfel sprach sich für ein kleineres Tonnenmodell als Ergänzung zur Eigenkompostierung aus. Eine 30-Liter-Tonne würde für die Haushalte allerdings keine effektiven Einsparungen gegenüber den üblichen 80-, beziehungsweise 140-Liter-Tonnen bringen, kontert GWA-Mann Hellmich. "Richtig kompostieren ist eine Kunst", sagt SPD-Ausschussmitglied Heinrich Behrens. Man müsse die Eigenkompostierer daher bei der fachgerechten Entsorgung ihrer Abfälle unterstützen, betonte der erfahrene Eigenkompostierer im Ausschuss.

Kreisdirektor Janke bringt Etatentwurf ein - Entlastung der Städte und Gemeinden

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209792VKreis Unna. Digitalsierung, Klimaschutz und Bildung – Kreisdirektor und Kämmerer Mike-Sebastian Janke hat am Dienstag, 5. November den Entwurf für den Haushalt 2020 in den Kreistag eingebracht und zeigt mit den darin geplanten Ausgaben: Er hat damit die Zukunft des Kreises fest im Blick. Gleichzeitig nimmt er größtmögliche Rücksicht auf die Städte und Gemeinden im Kreis Unna.

Die weltweit größte Herausforderung ist derzeit der Klimawandel – klar, dass das Thema auch die Verwaltungsspitze des Kreises Unna bewegt. Zwar ist dort nicht erst seit dem Ausrufen des Klimanotstandes klar, dass bei der Gebäudesanierung Energieeffizienz eine wichtige Rolle spielt, doch gewinnt das Thema damit erneut an Gewicht.

"Für den Neubau der Förderzentrums, des Weiterbildungskollegs im Bildungscampus Unna und die Sanierung der Kreissporthalle ist das Thema Energie grundlegend wichtig. Wir investieren allein in diese drei Gebäude rund zwölf Millionen Euro", sagt Kreisdirektor und Kämmerer Mike-Sebastian Janke.

Digitalisierung als Aufgabenschwerpunkt
Dass das Internet vielmehr als Social-Media, Online-Handel und Entertainment ist, ist der Kreisverwaltung seit langem klar. Konkreter wird das mit dem Digitalen Masterplan, der die strategische Ausrichtung des Kreises auf dem Gebiet der Digitalisierung festgelegt hat. Ein Mammut-Projekt, das die Arbeit mit und in der Kreisverwaltung in den Grundlagen verändern wird.

Spürbar wird das ebenfalls für den Bürger sein: Der Service wird mobiler, soll Behördengänge eher zur Ausnahme und die Erledigung von Amtsgeschäften per PC, Tablet oder Smartphone zum Standard machen. Auch wird die Digitalisierung der kreiseigenen Schulen die Bildungslandschaft und damit den Alltag von fast 11.000 Schülern und ihren Lehrern umkrempeln. Insgesamt plant der Kämmerer für 2020 rund 2,1 Millionen Euro an verschiedenen Stellen für die Digitalsierung ein.

Sorgsam haushalten: Kreisumlage und Co.
Schon bei der Vorstellung der Eckdaten zum Haushalt sagte Kreisdirektor und Kämmerer Mike-Sebastian Janke: "Die Steuerquellen sprudeln derzeit und alle kreisangehörigen Kommunen haben mehr Geld zur Verfügung. Die wirtschaftlichen Aussichten trüben sich allerdings ein. Die ersten Frühindikatoren weisen auf eine bevorstehende Delle der Konjunktur hin. Deshalb wird der Kreis weiter sorgsam haushalten." Gegenüber den bereits vorgestellten Eckdaten hat daher der Kämmerer nachgesteuert und will so die kreisangehörigen Städte und Gemeinden entlasten.

Fiktiver Haushaltsausgleich: Aus der Ausgleichsrücklage werden im kommenden Jahr 6,3 Millionen Euro zur Entlastung der Städte und Gemeinden eingesetzt – das sind rund 4 Millionen Euro mehr als in den Eckdaten geplant.

Zahllast: Die Summe, die die kreisangehörigen Städte und Gemeinden an den Kreis zur Erledigung seiner Aufgaben überweisen, steigt gegenüber 2019 um rund 7,6 Millionen Euro und liegt damit bei 261,5 Millionen Euro. (In den Eckdaten plante Janke noch mit 265,5 Millionen Euro – Verbesserung um 4,1 Mio. Euro)

Kreisumlage: Der Hebesatz der Allgemeinen Kreisumlage sinkt auf historisch niedrigen Wert von 39,13 v.H. (2019: 39,98 v.H.). (In den Eckdaten plante der Kämmerer noch mit einem Hebesatz 39,73 v.H.)

Differenzierte Kreisumlage
Die differenzierte Kreisumlage wird von Bönen, Fröndenberg und Holzwickede an den Kreis zur Erledigung der Jugendamtsaufgaben gezahlt. Aufzubringen sind von den drei Kommunen nach dem Entwurf rund 21,2 Millionen Euro – gut 850.000 Euro mehr als 2019.

Weitere große Positionen im Etatentwurf
Der Etatentwurf hat ein Volumen von über 520 Millionen Euro. Größter Posten im Kreishaushalt: die Sozialkosten. So ist zum Beispiel die Umlage des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL) deutlich gestiegen. Sie springt um rund 7,3 Millionen Euro (2019: 101 Millionen Euro) auf 108,3 Millionen Euro (2020).

Während die Personalkosten beim Kreis (+5,9 Millionen Euro) aufgrund von Besoldungsanpassungen, Tariferhöhungen und Zuführungen zu Pensions- und Beihilferückstellungen steigen werden, gibt es positive Signale bei den Kosten der Unterkunft: Jahrelang war das der größte Posten im Haushalt. Nun sinken die Ausgaben auf rund 86,9 Millionen Euro (2019: 91 Millionen Euro). "Dieser Erfolg ist auf die gute Arbeit des Jobcenters und der Wirtschaftsförderung zurückzuführen", sagt der Kreisdirektor.

So geht es weiter
Die formelle Einbringung in den Kreistag durch Kreisdirektor und Kämmerer Mike-Sebastian Janke eröffnete am 5. November die politische Diskussion. Mit der Verabschiedung des Haushaltes am 3. Dezember wird diese abgeschlossen. Mehr Informationen gibt es unter www.kreis-unna.de (Suchbegriff Haushalt). PK | PKU

NRW-Landesregierung will an die Finanzhilfen für den Kohleausstieg

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Kreis Unna. Das „Strukturstärkungsgesetz Kohleregionen“ soll sicherstellen, dass die vom Kohleausstieg betroffenen Regionen neue Zukunftsperspektiven erhalten. Darauf sollen sich die Menschen im Ruhrgebiet verlassen können. Ein Antrag der Landesregierung Nordrhein-Westfalen im Bundesrat sorgt jetzt allerdings für Irritationen.

Mit einem Änderungsantrag zum Strukturstärkungsgesetz im Bundesrat versucht die NRW-Landesregierung, die vorgesehene Regelung zur Stärkung der Regionen, die vom Ausstieg aus der Steinkohleverstromung besonders betroffen sind, aufzuweichen. Bislang sind im Gesetzentwurf, für den Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) bis 2038 bis zu 40 Milliarden Euro bereitstellt, die konkret betroffenen Gebietskörperschaften - darunter auch der Kreis Unna, der den höchsten Anteil aus Steinkohleverstromung an der Wertschöpfung im Vergleich zu allen anderen Kreisen und Städten in ganz Deutschland hat. Die CDU/FDP-Landesregierung von Nordrhein-Westfalen versucht nun, diese Stelle im Gesetz so umzuformulieren, dass auch Projekte und Körperschaften von den Finanzhilfen profitieren können, die außerhalb des vorgesehenen Regelungsbereiches liegen.

„Konkret bedeutet das, dass die im Bund für das Ruhrgebiet erkämpfte Fördersumme auch mit wenig oder gar nicht betroffenen Kreisen und kreisfreien Städten geteilt werden müsste“ erklärt der SPD-Landtagsabgeordnete Rainer Schmeltzer. „Statt gezielt zu helfen, den Strukturwandel in den betroffenen Regionen zu bewältigen, will die Landesregierung die Mittel mit der Gießkanne verteilen“, ergänzt der örtliche SPD-Bundestagsabgeordnete Oliver Kaczmarek. Insgesamt stellt der Bund mehr als eine Milliarde Euro für die betroffenen Regionen bereit. So wurde es im sogenannten Kohle-Kompromiss vereinbart.

Kaczmarek sieht darin einen weiteren Beleg für die aus seiner Sicht konfuse Ruhrgebietspolitik der Landesregierung: „Zuerst wiegelt Ministerpräsident Laschet die Betroffenheit des Ruhrgebiets von der Energiewende ab und verweist auf seine bisher belanglose Ruhr-Konferenz, doch nun wittert er offensichtlich eine Finanzquelle für bislang nicht finanzierte Projekte im ganzen Ruhrgebiet.“

Die SPD setze sich für gezielte Strukturhilfen ein. „Die SPD hat das Ziel, dass die Mittel des Bundes in den betroffenen Kommunen ankommen. Der Kreis Unna hat vier Kohlekraftwerkstandorte und hat diese Strukturhilfen bitter nötig. Sie dürfen nicht als Spardose der Landesregierung für verfehlte Strukturpolitik genutzt werden“, so Schmeltzer.

Die Abgeordneten Kaczmarek und Schmeltzer fordern den engen Schulterschluss der Region in der Sache und stimmen sich mit den Kollegen aus Land und Bund sowie mit Landrat Michael Makiolla in der Sache ab. „Der Kreis Unna muss in der Frage geschlossen auftreten. Wir brauchen gemeinsame Projekte und Maßnahmen der Region für den anstehenden Strukturwandel und eine klare Kante gegen die Aufweichung der strukturellen Hilfen für die ehemaligen Kohle-Regionen“, so die Politiker.

SPD-Fraktion möchte die Veranstaltungsreihe SUMMERLife erweitern

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Kamen. Die SPD-Fraktion möchte die Veranstaltungsreihe SUMMERLife erweitern um ein Konzert im Dorf Methler. Ein entsprechender Prüfantrag wurde nun für die nächste Sitzung des Kulturausschusses am 9. November 2019 gestellt.

„Die Veranstaltungsreihe SUMMERLife hat sich auch in diesem Sommer bewährt. Daher regen wir nun eine Erweiterung an: Wir können uns sehr gut vorstellen, dass auch im Dorf Methler (Otto-Prein-Straße/Lutherplatz) eine Veranstaltung mit den Chören aus dem Stadtteil steigt“, erklärt Daniel Heidler, Vorsitzender des SPD-Fraktion und des Kulturausschusses die Gründe für diesen Antrag.

Nicht zuletzt im Zuge der Pflaumenkirmes und der damit verbundenen Eröffnung des Vereinsheimes des RV Wanderlust im Dorf Methler kam die Idee auf, auch dort eine Veranstaltung im Rahmen von SUMMERlife auszurichten. Dieser Anregung kommt die SPD-Fraktion nun nach.

Die Reihe SUMMERlife erfreut sich im gesamten Stadtgebiet Stadt großer Beliebtheit und bietet unseren vielen engagierten Chören die Chance, sich einem breiten Publikum zu präsentieren.

Im Rahmen von SUMMERLife treten die verschiedenen Kamener Chöre an einigen Orten im Kamener Stadtgebiet auf: In der Kamener Bummelzone, im Nebenzentrum Kaiserau, im Nebenzentrum Heeren-Werve. Aber auch das Rudelsingen in der Kamener Innenstadt und das Shanty-Chor-Festival gehören zu diesem Veranstaltungsformat.