Werbung
Letzte Nachrichten
- Details
- Redaktion
- Lokalnachrichten
- Lesezeit: 3 Minuten

- Details
- Redaktion
- Lokalnachrichten
- Lesezeit: 3 Minuten


Der Begriff: AgamospermieHierbei handelt es sich um eine Form asexueller Fortpflanzung. Das Thema ist etwas komplizierter, so dass vereinfacht gesagt werden kann: Es ist Samenbildung ohne Befruchtung. In der Folge entstehen Nachkommen, die wie eineiige Zwillinge der Mutterpflanze sind - oder biologisch korrekter: Es sind Klone der Mutter. Diese Fortpflanzungsweise existiert als eine unter vielen bei nicht wenigen Pflanzengattungen. Völlig agamosperm sind die meisten Arten der Gattung Löwenzahn bei uns. Bei den Brombeeren herrscht fakultative Agamospermie vor, d.h. ab und zu bilden sich bei manchen Brombeerarten empfängnisfähige Eizellen in den Fruchtknoten der Blüten (gehört zu deren weiblichen Geschlechtsorganen) aus. Spenderfähige Pollen (aus den Staubblättern, den männlichen Geschlechtsorganen der Blüten) bilden fast alle Brombeerarten ohnehin noch aus. Bei einer dann auftretenden sexuellen Fortpflanzung zweier Brombeerarten mittels Bestäubung entsteht eine Kreuzung, eine Hybride. Wird diese asexuell und breitet sich mit ihren Merkmalen aus, ist eine neue Art entstanden.

- Details
- Redaktion
- Lokalnachrichten
- Lesezeit: 4 Minuten



Der Begriff: SchmetterlingsblüteDie Schmetterlingsblüte ist charakteristisch für die Gattungen und Arten der Familie Schmetterlingsblütler (Fabaceae), die auch als Hülsenfrüchtler bekannt ist. Zu dieser Familie gehören wichtige Nutzpflanzen wie Bohnen, Erbsen und Kichererbsen, aber auch Klee, Lupinen etc.Typisch für die Schmetterlingsblüte ist die Dreiteilung der Krone in eine obere "Fahne", zwei seitliche "Flügel" und das meist nach vorn gerichtete, meist wie ein Kahn geformte "Schiffchen", das aus zwei verwachsenen Kronblättern besteht, unten.
- Details
- Redaktion
- Lokalnachrichten
- Lesezeit: 4 Minuten


Der Begriff: LianePflanzen brauchen Licht und müssen Konkurrenten darum, also andere Pflanzen, überlisten. Das kann gelingen, indem man zwar im Boden wurzelt, der Spross aber die Konkurrenz benutzt, um an ihr hochzuklettern und oben schließlich trotz Konkurrenz auch ans Licht kommt. Solche Kletterpflanzen, von deren es mehrere Typen gibt, werden der Lebensform der Lianen zugeordnet. Im engeren Sinne sind dies Pflanzen, die mit kletterndem, meist windendem Stängel bzw. Spross, oder entsprechenden Ranken an den Blättern ihr genanntes Ziel erreichen. Bei den Waldreben sind es kletternde, windende Sprosse - ebenso wie bei den tropischen Lianen (wie in den Tarzan-Filmen).

- Details
- Redaktion
- Lokalnachrichten
- Lesezeit: 2 Minuten
Topinambur (Helianthus tuberosus) an den Wohnblöcken an der Danziger Straße
von Dr. Götz Loos
Stängelblatt des TopinamburKamen. Exotisch klingt der Name: Topinambur - abgeleitet von einem Volksstamm aus der Tupi-Gruppe in Brasilien, der allerdings kaum etwas mit der Pflanze zu tun hat. Aber im Prinzip handelt es sich hier um eine Art aus der Gattung Sonnenblume, wie man dem wissenschaftlichen Namen Helianthus tuberosus sofort entnehmen kann. Auch als Zierpflanze wird die nord- bis mittelamerikanische Pflanze - Ursprung wohl Mexiko - bei uns gelegentlich verwendet. Doch der Hauptzweck ist der Anbau als Nutzpflanze. Weil der Topinambur sich stark ungeschlechtlich vermehrt (wohl einzig so bei uns) und wuchert, ist er zumindest als Ziergewächs kaum noch beliebt und rückläufig.
Als die Gärten noch vorherrschend Nutzgärten waren (vor dem Siegeszug der Supermärkte), wurde Topinambur zerstreut gepflanzt, in den Gärten Zuwandernder erfreut sie sich bis heute einer gewissen Beliebtheit, kann jedoch nicht als häufiges Nutzgewächs bezeichnet werden. Außerhalb der Siedlungen wurde die Pflanze eine Zeitlang recht oft verwendet als Äsungspflanze für Wild, von Jägern und Landwirten in Ackerkulturen gepflanzt.
Im Siedlungsgebiet Kamen-Mitte ist sie recht selten spontan, meist sind es unmittelbare Ausbrecher aus Pflanzungen, die sich immer vegetativ vermehrt haben und weiter so vermehren. Vor Ort können so größere Bestände entstehen. Anders als an manchen Flüssen und Bächen ist der Topinambur hier keine generell invasive Art, höchstens lokal vor Ort.
Blütenstand des TopinamburWas so stark wuchern kann, sind Sprossknollen im Wurzelbereich. Sie wurden und werden überwiegend als Süßkartoffeln verwendet, wobei zu beachten ist, dass sich hinter dem Begriff mehrere Arten aus verschiedenen Familien verbergen. Der hohe Gehalt an Inulin macht die Pflanze für Menschen mit Diabeteserkrankungen interessant, denn im Gegensatz zur Stärke aus "richtigen" Kartoffeln beeinflusst Inulin den Blutzuckerspiegel nicht. Außerdem fungiert es als Geschmacksverbesserer, Fettersatz und Ballaststoff.
Ansonsten sieht die Pflanze den bekannten Sonnenblumen recht ähnlich, wobei die Blütenköpfe einen kleineren zentralen bräunlichen Teil (der Bereich der Röhrenblüten) aufweisen, die Köpfe generell kleiner sind, die Stängel verhältnismäßig dünner. Für die reine Art als typisch anzusehen sind die mittleren bis unteren großen Stängelblätter mit breitem, teils ausgeprägt herzförmigem Spreitengrund.
Der Begriff: Sprossknolle
Viele Pflanzen besitzen unterirdische Ausläufer. Diese zählen zu den Erdsprossen oder fachlich richtig: den Rhizomen. Es handelt sich um umgewandelte Sprossachsen (Stängel), die unter der Erde wachsen und dort mehr oder weniger parallel zur Erdoberfläche. Ähnlich sind Stolonen, die aus Seitensprossen entstehen. Beide können teilweise oder auch fast ganz fleischig verdickt sein, so der Topinambur (weniger deutlich abgegrenzte Knollen) wie auch die Kartoffel (sehr deutlich abgegrenzte Knollen). Neben dieser Art der Sprossknollen kann auch der eigentliche oberirdische Stängel abschnittsweise unten verdickt sein, so beim Kohlrabi. Sprossknollen dienen den Pflanzen als Speicher für verschiedene Stoffe. Gleichzeitig werden sie für die ungeschlechtliche, vegetative Fortpflanzung und Vermehrung eingesetzt.
- Details
- Redaktion
- Lokalnachrichten
- Lesezeit: 4 Minuten
von Dr. Götz Loos
Blühender Wald-Ziest (Stachys sylvatica)Kamen. Man muss die Blätter nicht einmal an die Nase drücken, sondern die Pflanze nur in die Hand nehmen und man bemerkt den unangenehmen Geruch, der dem Wald-Ziest (Stachys sylvatica) entströmt. Dabei ist er eine durchaus attraktive Pflanze und wird auch reichlich von Insekten besucht (heute sagt man: Eine "insektenfreundliche" Pflanze). Zudem ist er eines der begehrten Objekte im derzeitig zunehmenden Boom der essbaren Gewächse. Die ätherischen Öle, die den Gestank erzeugen, verändern sich beim Zerreiben bzw. Bearbeiten - und auf einmal ergibt sich ein Duft irgendwo zwischen Pilz und Salbei.
Der Wald-Ziest hat, wie viele Lippenblütler, nesselähnliche Blätter, diese sind gerade bei diesem durchaus sehr ähnlich denen der Großen Brennnessel, breit herzförmig, auch in der Zähnung nähern sie sich an. Sie sind aber weichhaarig und besitzen keine Brennhaare. Die Kronen - bei den Lippenblütlern, wozu die Zieste zählen, finden sich die Kronblätter zu einer Lippenblüte verwachsen (siehe Porträt 62) - sind meist tiefer rot, manchmal weinrot-bräunlich, mit hellerer Zeichnung auf der Unterlippe. Blühend ist er zweifelsfrei zu erkennen. Einmal angesiedelt, baut der Wald-Ziest durch ungeschlechtliche Fortpflanzung und Vermehrung (Erdsprosse) größere, dichte Bestände auf. Er vermehrt sich aber nicht minder über Samen.
Blätter des Wald-ZiestesDie ursprünglichen Lebensräume sind feuchte, im Boden nährstoffreiche Wälder bzw. Waldabschnitte. Dies sind ursprünglich vornehmlich Auenwälder, so dass man annehmen kann, dass er schon vor der Besiedlung in Kamen u.a. in den Auenwäldern der Seseke vorhanden war. Heute kommt er in Kamen-Mitte an schattigen, aber menschengemachten Standorten vor: Von Gebüschsäumen über Parks, Brachen bis hin zu leicht bis stärker schattigen, meist alten Gärten. Häufig ist er hier nicht, eher zerstreut, aber dennoch an nicht wenigen Stellen anzutreffen.
Über den verwandten Sumpf-Ziest (Stachys palustris-Gruppe) wird ein eigenes Porträt gebracht werden. Allerdings sei noch ein Blick auf die Kreuzungen, die Hybriden (oder Bastarde) zwischen Wald- und Sumpf-Ziest geworfen. Diese werden Zweifelhafter Ziest (Stachys x ambigua) genannt und sind manchmal schwer vom Sumpf-Ziest abzutrennen.
Vor allem die Kronenfarbe hilft: sie ist beim Zweifelhaften Ziest stets dunkler als beim Sumpf-Ziest, der eher nach rosapurpurn tendiert und daher bei den Hybriden etwas in Richtung Wald-Ziest. Oft werden nicht alle Teilfrüchte bzw. Samen ausgebildet; wenn davon welche (scheinbar) reifen, dann stets nicht alle einer Blüte. Die Blattspreiten sind teilweise breiter als beim Sumpf-Ziest, aber ähnlich in ihrer länglichen Form, manchmal sind sie etwas bauchig und nicht ganz parallelrandig. Die Blattstiele sind kürzer als beim Wald-Ziest, teilweise länger als beim Sumpf-Ziest, aber nicht immer deutlich. Vom reinen Wald-Ziest sind sie offensichtlich immer klar zu unterscheiden.
Nur äußerst selten tritt der Zweifelhafte Ziest in Kamen-Mitte auf - anders als an Waldwegen und Säumen in Teilen des Sauerlandes. Ein Vorkommen in einem Vorgartenbeet am Gartenplatz beruht offenbar auf Einschleppung mit Füllerde. Denn die Pflanze vermehrt sich scheinbar fast nur ungeschlechtlich durch Erdsprosse - und die können mit Erde leicht verbracht werden.
Der Begriff: Bastard
Als Schimpf- und Schmähwort wird der Begriff reichhaltig verwendet. Ursprünglich wurden außereheliche oder ungewünschte Kinder so benannt. Als biologischer Fachbegriff jedoch bezeichnet er wertneutral die Kreuzungsprodukte aus zwei verschiedenen Arten (bei innerartlichen Sippenkreuzungen wird er kaum verwendet). Meist werden solche Kreuzungen heute allerdings Hybriden genannt.
Zweifelhafter Ziest (Stachys x ambigua) am Gartenplatz
Weitere Beiträge …
- Kamener Stadtpflanzen - Folge 63: Eher nicht geliebt: Das Kleine Liebesgras
- Kamener Stadtpflanzen - Folge 62: Stechend, nicht brennend: Hohlzähne
- Kamener Stadtpflanzen - Folge 61: Vor der Ausbreitung: Das Vierblättrige Nagelkraut
- Kamener Stadtpflanzen - Folge 60 - Aus Südamerikas Tropen: Das Argentinische Eisenkraut
- Kamener Stadtpflanzen - Folge 59: Bitte nicht in die Haare: Die Große Klette
- Kamener Stadtpflanzen - Folge 58: Vom Berg in den Garten: Dalmatiner Glockenblume
- Kamener Stadtpflanzen - Folge 57: Die Stadt im Namen: Die Echte Nelkenwurz
- Kamener Stadtpflanzen - Folge 56: Wildes für die Gabel: Der Gewöhnliche Feldsalat
- Kamener Stadtpflanzen - Folge 55: Kleine weiße Augen im Pflaster: Das Sand-Hornkraut
- Kamener Stadtpflanzen - Folge 54: Für die Küche geeignet: Das Tellerkraut